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Kapitel 5 – Jetzt – Entschlossenheit

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»Rose Carter?« Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch. War sie etwa schon dran? Der Agentur-Chef grinste sie aufmunternd an. »Los geht’s!«

Rose drängte die Erinnerungen zurück und setzte ein strahlendes Lächeln auf. Sie trug eines ihrer körperumschmeichelnden Kleider, die ihr das Aussehen einer Aristokratin gaben. Als sie den Laufsteg entlangschritt, konzentrierte sie sich einzig und allein auf sich selbst. Sie machte sich jede ihrer Bewegungen bewusst und führte sie mit Sorgfalt aus. Ihre Schritte waren federnd, ihre Hüften wippten im Takt, und ihr Blick war herausfordernd und kühn. Sie fühlte sich wie eine Königin – begehrenswert, beeindruckend und mächtig.

Die Männer starrten sie wie gebannt an. Bei Isabelle hatten sie gelächelt und sie bewundernd angesehen, aber nun waren sie schlichtweg überwältigt. Als Rose sich drehte und ihnen zuzwinkerte, war es um das gesamte Team geschehen. Sie fuhr sich durch das Haar und trat dann den Rückweg über den Laufsteg an.

Ihr Blick fiel auf Isabelle, die ihre Lippen vor Wut aufeinandergepresst hatte. Einen Moment lang sah Rose die 14-jährige Freundin vor sich, die sich nach der Trennung ihrer Eltern bei Rose ausgeweint hatte, das exotische Mädchen mit den dunklen Augen, dessen Vater kaum genug verdiente, um sich das Haus leisten zu können, in dem die Familie gewohnt hatte. Doch dann schob sich ein anderes Bild in Rose‘ Erinnerung: Isabelle mit Marc im Klassenzimmer, auf dem Schulhof, bei einer Party, auf dem Sportplatz, im Park. Seine Hand auf ihrer Hüfte, ihre Hand in seiner Hosentasche, dieses Lächeln auf den Lippen, das jedem zeigte, wie unbesiegbar sie sich zusammen fühlten. Diese Selbstverständlichkeit, mit der sie sich küssten, ein bewusstes Muster wiederholten. Jedes Mal war es ein neuer Stich in Rose‘ Herz gewesen, eine spitze Nadel, die ein kleines Loch riss, das nicht mehr richtig verheilte. Wie lange hatten sie sich schon getroffen, während Rose von ihm geträumt hatte? Hatten sie sich hinter ihrem Rücken darüber lustig gemacht?

All das schoss Rose durch den Kopf, als sie Isabelle ansah und deren Enttäuschung entdeckte. Isabelle wusste, dass sie verloren hatte – damals und auch heute. Rose lächelte. Es war das Lächeln der Gewinner, die immer alles bekamen, was sie wollten.

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