Читать книгу Einfach triftt lecker - Jasmin von @15Minutenrezepte - Страница 9
ОглавлениеMEINE KÜCHENPHILOSOPHIE
Es gibt viele Kochregeln, aber an die halte ich mich meist nicht. Du brauchst ein Beispiel? »Pasta als One-Pot-Gericht – geht nicht!« – Geht doch, und es ist großartig.
Ich liebe traditionell zubereitete Gerichte, und dafür nehme ich mir gern am Wochenende die Zeit und stelle mich drei Stunden in die Küche. Und dann genießen wir das Essen im Kreis von Freunden und der Familie. Das ist wunderbar. Aber im Alltag brauche ich so wenige Regeln wie möglich und auch keine dogmatischen Zubereitungsweisen. Ja, ich liebe Speisen aus anderen Kulturen, habe aber kein Interesse, stundenlang nach den richtigen Zutaten zu suchen und viel Geld dafür hinzublättern. Ich wandle die Rezepte einfach ab und verwende das, was ich ohnehin zu Hause habe. Punkt.
Häufig höre ich von Freunden, Familie und Followern, dass meine Gerichte so schön einfach sind und trotzdem das gewisse Etwas haben, optisch, aber auch geschmacklich. Ich glaube, die Wirkung von Toppings wird generell unterschätzt, Zutaten, die man ganz zum Schluss auf das Essen gibt und die es optisch und geschmacklich aufwerten, sind oft das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i. Salate leben von abwechslungsreichen Toppings, und es ist erstaunlich, was ein wenig Rotkohl in sehr feinen Streifen, viele frische Kräuter und einige geröstete Nüsse ausmachen können – einfach lecker!
DER EINKAUF
Alle Rezepte habe ich bewusst so konzipiert, dass du sämtliche Zutaten entweder schon zu Hause hast, weil es Basics sind, oder du sie in jedem gewöhnlichen Supermarkt oder im nächsten Drogeriemarkt kaufen kannst. Meine Rezepte sind für all jene gedacht, die einfach lecker essen wollen. Ich gehöre nicht zu denen, die sich einen Speiseplan für die gesamte Woche machen, dafür bin ich zu unorganisiert. Wenn ich einkaufen gehe, dann meist ohne Liste, ich schaue lieber, welches Gemüse gerade im Angebot ist. In der Regel sind saisonale Gemüsesorten günstiger als andere.
Ich versuche, möglichst regional und saisonal einzukaufen. Das bedeutet nicht, dass ich nicht auch mal im November eine Tomate kaufe, aber das ist eher die Ausnahme.
Was ich gar nicht mag, ist, Lebensmittel wegzuschmeißen, deswegen mache ich den Kühlschrank immer erst leer, bevor ich meine Vorräte aufstocke. Und das Tolle dabei? So entstehen durch Zufall wieder ganz neue Zusammenstellungen, und zack – ein neues Gericht ist kreiert!
TIPPS FÜRS KOCHEN
Die folgenden kleinen Küchenkniffe solltest du vor allem dann beherzigen, wenn unter der Woche wirklich jede Minute zählt:
1.Schneide Gemüse möglichst klein, das verkürzt die Garzeit. Das gilt insbesondere für Kartoffeln: Je dünner sie geschnitten werden, desto schneller liegen sie fertig gegart auf dem Teller.
2.Wähle Nudelsorten mit kurzer Garzeit.
(Achtung, das hat nichts mit der Größe der Pasta zu tun. Schau auf die Verpackung!) Dinkelnudeln garen in der Regel schneller.
3.Während ein Ofengericht langsam vor sich hinschmort, nutze die Zeit zum Aufräumen. Dann hast du das Warten nützlich überbrückt und kannst nach dem Essen schneller in den wohlverdienten Feierabend starten.
4.Kochwasser für Pasta oder Gemüse kannst du im Wasserkocher vorkochen, oder du nutzt die Boostfunktion am Herd, falls vorhanden – dann ist es ratzfatz heiß.
5.Da Reis eine etwas längere Garzeit hat, bereite am besten gleich die doppelte Menge zu, dann gibt es am nächsten Tag einen leckeren Bratreis.
6.Leg dir einen größeren Vorrat an Basiszutaten an.
Dann brauchst du zwischendrin nur frische Lebensmittel zu besorgen.
DIE RICHTIGE VORRATSHALTUNG
Vorratshaltung, das hört sich vielleicht etwas altmodisch an, aber ich empfinde es als große Erleichterung, immer einen gewissen Grundstock an Lebensmitteln zu Hause zu haben. So muss ich meinen Vorratsschrank nur alle ein bis zwei Monate auffüllen. Und bei meinem Wocheneinkauf kann ich mich ganz auf die frischen Zutaten konzentrieren. Denn ich finde es schrecklich, wenn man nach Hause kommt und erst mal fünf Taschen ausräumen muss …
MEIN BASISVORRAT
Beilagen & Co.
• Reis (Basmati- und Jasminreis)
• Pasta (verschiedene Sorten wie Spaghetti, Linguine, Rigatoni, Spirelli etc.)
• Couscous, Quinoa oder Bulgur
• Weizenmehl (Type 405 und 550)
• Dinkelmehl (Type 630)
• Maisstärke
Würze
• Salz
• Pfeffer
• verschiedene getrocknete Kräuter und Gewürze (z. B. Oregano, Thymian, Currypulver, Paprikapulver etc.)
• Agavendicksaft
• Nussmus (Erdnussmus ist das günstigste, Cashewmus etwas teurer, aber neutraler im Geschmack)
• Senf (mittelscharf und süß)
• Tomatenmark
Konserven
• Maiskörner
• Kichererbsen
• verschiedene Bohnen
• Tomatenkonserven (passiert und stückig)
• Kokosmilch
TK-Ware
• Erbsen (TK)
• Blattspinat (TK)
• Kräuter (TK)
DIE WAHL GESUNDER LEBENSMITTEL
Je mehr ich mich mit Lebensmitteln und ihren Herstellungsprozessen auseinandersetze, umso heftiger schwirrt mir der Kopf. Die Auswahl in den Supermärkten ist riesig, und gleichzeitig gilt so vieles als »verboten«. Was ich meine? Glutenfrei, zuckerfrei, fettarm, Bioqualität, Convenience, plastikfrei, vegan, vegetarisch, hochverarbeitet – sämtliche Produkte gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Hilfe! Wie soll man da den Überblick behalten?
Ganz ehrlich, ich kann dir leider auch nicht sagen, was wann, wo, wie, aus welcher wissenschaftlichen und gesundheitlichen Perspektive richtig ist oder nicht. Dazu erscheint jede Menge Fachliteratur, es gibt Menschen, die sich lange und eingehend damit auseinandergesetzt haben. Ich gebe dir hier nur meine ganz persönlichen Faustregeln für den Einkauf mit, die niemals dogmatisch eingehalten werden müssen:
möglichst saisonal
möglichst regional
möglichst frisch und unverarbeitet
mit möglichst kurzer Zutatenliste
möglichst pflanzlich
so wenig tierische Produkte wie möglich (bzw. ausschließlich bewusster und begrenzter Konsum von tierischen Produkten)
mit Interesse an neuen Produkten bzw. Alternativen, auch wenn die Zutatenliste länger ist
mit Spaß am Experimentieren
Gerade im Alltag nutze ich zum Beispiel gern fertige Gnocchi aus dem Kühlregal – ich kann sie zwar auch selber machen (Rezept siehe Seite 116), die Zubereitung ist denkbar einfach, aber trotzdem muss ich abwägen, ob ich die Zeit dafür aufwenden kann oder möchte – neben Job, Haushalt und Kindern – oder ob ich mir die Arbeit mit Fertigprodukten erleichtere. Ich denke, du kannst selbst am besten beurteilen, wie du das für dich handhaben willst. So ein frischer selbst gemachter Pizzateig ist schon was Feines … aber ein Convenience-Produkt geht zur Not eben auch. Und genau das ist meine Philosophie – lass dich nicht von irgendwelchen Dogmen bestimmen oder dir ein schlechtes Gewissen einreden, sondern halte dich an das Motto: abwägen und dann genießen!
Habe dabei viel Spaß und lass dich auf den kommenden Seiten von meinen Rezepten inspirieren.