Читать книгу Rentadep - Jens Otto Holländer - Страница 5

März 2043

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Das Haus, am Rand von Köln, 10 Minuten mit dem Bus von Köln-Mühlheim entfernt, stand etwas abseits. Es war von einer Mauer umgeben, die Außenfenster im Erdgeschoss waren vergittert.

Auf der Klingel, einem kleinen Messingschild stand Rentadep. Ein Bus hält in der Nähe. Das ist praktisch für die Bewohner des Hauses, denn die meisten haben kein eigenes Auto.

Eine junge Frau, Mitte 20, gepflegtes Aussehen, mit modischer Kurzhaarfrisur, Makeup und in sauberen Jeans und grüner Bluse betrat mit einem Schlüssel das Haus. Musik lief im Hintergrund.

„Ich bin es, Karin“

„Jooh-„ rief jemand von hinten. Rechts ging es in die Küche. Links durch einen Flur in ein riesiges Wohnzimmer welches sich nach rechts ausdehnte, in dem eine Sitzecke und gemütliche Sofas Platz fanden, ein riesiger Flachbildschirm, ein Esstisch mit 12 Stühlen, Kamin, Couchtisch und diverse Regale mit Büchern an den Wänden. Die Wände zum Garten hinaus waren verglast, so dass es taghell war in dem Raum. An einer der Längsseiten ging eine Treppe hinauf auf eine kleine Empore. Von dort erreichte man die 10 Zimmer und drei Badezimmer, die sich die Bewohner teilten.

In der Sitzecke saßen zwei jünger Männer, und betrachteten voll Bewunderung, wie Karin hüftschwingend die Treppe nach oben ging.

„darf ich mit?“

„von was träumst du nachts“ lachte Karin

„von dir.“ Boris verdrehte die Augen und schaute wieder auf den Bildschirm. Er war 26, seit vier Jahren dabei und hatte heute einen freien Tag

„Wo ist eigentlich Daniel?“ fragte Boris

„er ist zum Checkup. Er wird wohl bald vermittelt werden.

Dann ist Schluss mit dem süßen Nichtstun“ feixte Boris.

„Und was macht Peter, unser Opa.?“

„Unser Opa ist 38 und in fünf Jahren schon durch mit dem Programm. Er hat einen super Job. Opa war einer der ersten Programmabsolventen von Rentadep. 2025, im Gründungsjahr fing er an. Ich glaube er hat was laufen mit seiner Chefin Charlotte oder so heißt die.“

„ Die Sexbombe? Ja klar. Die ist doch steinreich. Weißt Du, was er dort macht?“

„Alles was anfällt. Gartenarbeit, Wagen waschen, Einkäufe und ab und an muss er dann bei ihr ran. Sie lässt ihn sogar den neuen G8 fahren.“

„Das ist doch Geschwätz.“

„Von wegen..“

Abends, wenn die meisten zu Hause waren, ging es oft lebhaft zu im Haus. Musik lief, die Leute unterhielten sich laut, der Fernseher war laut gestellt, es wurde gekocht, gegessen, gelacht und gestritten. Kurz vor 23 Uhr wurde es dann auf einmal merkwürdig still. Jeder verschwand in seinem Zimmer. Punkt elf hörte man dann aus dem einen oder anderen Zimmer ein leises Stöhnen oder erleichtertes Aufatmen. Die Bewohner hatten ihre Abenddosis gesprayt. Sie waren alle hochgradig Opiatabhängig. Ihre Droge hieß Euphorin und sie bekamen sie dreimal am Tag. Sie wollten sie dreimal am Tag. Sie brauchten sie dreimal am Tag. Ohne Euphorin war jeder, nach spätestens 20 Stunden, so auf Entzug, dass sie ins Krankenhaus müssten. Doch so weit kam es ja nicht. Sie alle waren Teilnehmer des Rentadep Programms, für maximal 20 Jahre.

Rentadep

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