Читать книгу Fachkräftemangel oder Machkräftemangel? - Jessica Lackner - Страница 23

Unterstützung ist gefragt

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Als Trainerin und Coach ist es meine Aufgabe, Teams zu motivieren, sie ins Gleichgewicht zu bringen und ans Unternehmen zu binden – ich bin die »externe Teamflüsterin«, die allen Beteiligten die Scheuklappen von den Augen nimmt, das Bindeglied zwischen Team und CEO ist und das Bewusstsein für die Teamführung schafft. Doch immer wieder werde ich mit Leuten konfrontiert, die nur in eine Führungsposition rutschen, weil es der nächste Posten auf der Karriereleiter ist, die aber selbst nicht reflektiert genug sind, sich einzugestehen, dass sie zwar ihre Kompetenzen besitzen, aber noch lange keine Führungspersönlichkeit sind und es vielleicht auch nicht wirklich sein wollen.

Oder ich begegne Menschen, die durchaus das Potenzial zum Leader, zur Machkraft haben, denen andere den Job aber nicht zutrauen oder die andeuten, dass diese nicht gut genug dafür sind. Gerade dann heißt es für die Führungspersönlichkeit, standhaft zu bleiben. Leadership hat nämlich viel damit zu tun, dass man an sich selbst glaubt, auch wenn es sonst niemand anderer tut. Führung fängt immer bei DIR an. Führungskräfte haben die Aufgabe, authentisch zu sein, andere auszubilden, einzuarbeiten und Mitarbeiter in ihre eigene Kraft zu bringen. Als Machkraft braucht man kein Zertifikat.

Nur die wenigsten sind dazu bereit, ALL IN zu gehen, sich um die verschiedenen Altersgruppen und Hierarchiestufen, um unterschiedliche Bedürfnisse und um neue Mitarbeiter zu kümmern, weil es anstrengend ist und viele dann genervt sind. Oft herrscht deshalb schlechte Stimmung, die aus einer Überforderung entsteht oder aus einem Mangel an Wertschätzung und Lob. Klar brauchen wir ein großes und starkes Selbstbewusstsein, denn uns Machkräfte lobt in der Regel keiner. Unser Job ist es, die anderen zu loben und wertzuschätzen. Das vergessen sehr viele in der Arbeitswelt. Und was passiert dann? Die Krankheitsfälle häufen sich, es herrscht Personalmangel, die Stimmung kippt, Mobbing entsteht, weil die Führungskraft / der Leader überfordert ist, und das Team arbeitet letztlich gegeneinander anstatt miteinander.

Daher sollten wir uns bemühen, nicht einfach nur Jobs zu vergeben bzw. Posten zu besetzen, sondern vielmehr dafür sorgen, dass die richtigen Menschen in ihrer Arbeit Erfüllung finden.

Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir vielmehr einen Machkräftemangel als einen Fachkräftemangel zu bewältigen haben. Wir brauchen Macher, bei denen das Gesamtpaket passt und nicht nur die fachliche Kompetenz.

# Merkwürdig

Wir fokussieren uns zu sehr auf das Können anstatt auf das Wollen.

Wenn du nicht mit der Zeit gehst, gehst du mit der Zeit.

Wer keine Bindung zum Menschen aufbaut, hat verloren.

Wer sich nicht selbst zu führen versteht, wer zu sich selbst nicht gut ist und täglich das tut, was ihm Freude bereitet, der kann nicht positiv sein und der kann auch andere nicht führen.

Jeder ist wertvoll und kann mindestens eine Sache im Leben gut.

Leben bedeutet lebenslanges Lernen.

Du hast immer die Wahl, ob du Kapitän sein willst oder der Passagier auf dem Schiff.

Stehe nicht vor deinem Team, sondern hinter ihm, und bring jeden Einzelnen in seine Kraft.

Sei aufmerksam und sensibel, um erkennen zu können, wo sich deine A-Mitarbeiter befinden und wer diese sind.

Wir erwarten fertige Menschen. Doch fertige Menschen gibt es nicht! Aber es gibt diejenigen, die einfach anpacken und bereit sind, alles zu lernen.

Eine Machkraft zügelt in der Regel ihr Ego jeden Tag, bevor sie das Haus verlässt und zur Arbeit geht.

Hör auf zu bewerten und schau immer hinter die Kulissen.

Führung ist d(eine) Entscheidung, ALL IN zu gehen.

Vergib nicht nur Jobs bzw. besetze Posten, sondern sorge vielmehr dafür, dass die richtigen Menschen in ihrer Arbeit Erfüllung finden.

Fachkräftemangel oder Machkräftemangel?

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