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Centropolis reloaded:

In den USA

Mit dem Familienunternehmen Centropolis begann Roland Emmerichs Filmkarriere und diesen familiären Ansatz wollte er in anderer Hinsicht auch in seinen amerikanischen Produktionen weiterhin pflegen. Für ihn war es stets wichtig, nicht nur willige Mitarbeiter zu finden, die ihm halfen, seine Kinoträume auf die Leinwand zu bannen, sondern engagierte Vertraute, auf die er sich verlassen kann, in beruflicher wie menschlicher Hinsicht. Seine Philosophie besagt, dass Filme nicht von einem Einzelnen, sondern immer von einem ganzen Team gestaltet werden und eine Produktion immer nur so gut sein kann wie das schwächste Crew-Mitglied. Deshalb muss der Kabelträger genauso gern mitarbeiten wie der Beleuchter, Kameramann oder Schauspieler. Nur durch gutes Teamwork lässt sich ein Film realisieren.

Im Laufe seiner Kinokarriere begegnete Emmerich immer wieder Talenten, mit denen er sich auch anfreundete und die seither zu seinen ständigen Mitarbeitern gehören. Mit ihnen zusammen bildet er eine Art Film-Familie: Dazu gehören der inzwischen Oscar-gekrönte Tricktechniker Volker Engel, Production Designer Oliver Scholl, Kameramann Karl Walter Lindenlaub, Kamerafrau Anna Förster oder Schauspieler, Produzent und Drehbuchautor Dean Devlin. Seit Jahren arbeitet er mit ihnen immer wieder zusammen.

Eines der wichtigsten Mitglieder seines inneren Zirkels dürfte aber seine Schwester Ute sein, die seine Arbeit von Anfang an begleitete. Bei seinen ersten filmischen Gehversuchen wirkte sie schon mit, allerdings nicht als Produzentin, sondern als Kleindarstellerin. Bei Joey kümmerte sie sich um das Casting und das Finanzielle, bei späteren Filmen wie Hollywood Monster oder Moon 44 war sie Produktionsleiterin. Sie begleitete ihren Bruder auch nach Amerika und arbeitete bei nahezu allen seinen Filmen als Executive Producer oder Co-Producer mit – sowohl bei den beiden Independence Day-Teilen als auch bei Stargate, Godzilla, Der Patriot, The Day After Tomorrow, 2012 und White House Down.

Vor ihrem Einstieg in die Filmbranche absolvierte Ute Emmerich in Stuttgart eine Lehre zur Industriekauffrau. Nachdem sie ihrem Bruder geholfen hatte, Joey zu realisieren, reiste sie in die USA, um ihr Englisch zu verbessern. Drei Monate lang lebte sie in Berkley, Kalifornien, bevor sie in der Filmstadt Los Angeles haltmachte. Dort übernahm sie einen Job bei dem berühmt-berüchtigten B-Picture-Regisseur und -Produzenten Roger Corman. In seiner Kino-Fließbandfabrik wollte sie ihr Wissen über die Produktion von Filmen vergrößern, Tricks und Kniffe dazulernen. Während der Arbeit als Cormans Assistentin merkte sie jedoch, dass sie hier vorzugsweise für Büroarbeiten eingesetzt wurde, obwohl sie sich mehr für das Geschehen am Drehort interessierte.

Um eine Erfahrung und eine Enttäuschung reicher, reiste sie dann zurück nach Deutschland, wo ihr Bruder sie sofort für seinen neuen Film Hollywood Monster engagierte. Ute Emmerich kümmerte sich bei diesem Projekt um die Besetzung und die Finanzen. Seither bilden die Geschwister ein unzertrennliches Team.

Weil sich Ute Emmerich um Organisations- und Produktionsfragen kümmert, kann sich ihr Bruder voll auf seine Regiearbeit konzentrieren. Da sie ihn besser als alle anderen kennt, vermag sie auch, wenn nötig, bei Konflikten am Set eingreifen. Sie versteht es, seine Stimmung richtig einzuschätzen, emotionale Tiefdruckgebiete sofort zu erkennen und entsprechend zu reagieren, um die Situation zu entschärfen. So schaffen es die beiden am Drehort immer, eine gute Atmosphäre zu schaffen. Eine wahre Seltenheit im Kinogeschäft, dass zwei Geschwister so eng zusammenarbeiten, sich so perfekt ergänzen und so erfolgreich sind, in dem, was sie tun.

Roland Emmerich

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