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Perchta

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Perchta ist die Königin des Himmels, die über Wolken und Wind gebietet. Manchmal wird sie Berchta, Bertha oder die Percht genannt. Ihr Name bedeutet die Glänzende, Leuchtende, und auch die Perchtnacht wird manchmal die glänzende Nacht genannt. Auf dem Jahresrad ist dies nun die Zeit des Winterschlafes. Perchta verkörpert die Stille, den Zeitpunkt, in dem nichts geschieht; wenn wir nichts tun müssen, nur sein dürfen. Perchtas Zeit ist die Mitternacht, wenn der alte Tag vergangen und der neue noch nicht begonnen hat. Der Zeitpunkt zwischen zwei Leben, vor der nächsten Inkarnation. Sie ist das leuchtende Mysterium der Sterne am Nachthimmel, das wir ahnen aber nie ganz begreifen können. Ihr Sternbild ist die Corona Borealis, ihre Krone des Nordens.

Sie ist auch die Anführerin der Wilden Jagd: In den Rauhnächten reitet sie einem Zug wilder Gestalten voran, die mit Rasseln, Schreien, Heulen und Johlen über den Nachthimmel ziehen. Wenn Winterstürme in die kahlen Baumkronen fahren, ist Perchta in diesem Wilden Heer das stille Zentrum des Sturms. Einerseits ist dies eine Beschreibung der Kraft der Natur, die sich in wilden Winterstürmen in dunklen Nächten entlädt, andererseits wussten die Menschen früher durchaus um die wohlmeinende Kraft der Göttin darin. Bei Jacob Grimm heißt es: »Fruchtbar wird das jahr, wenn es in den zwölften durch die luft rauscht.«15 Diese wilde Fahrt bringt Segen, und wer die Percht sieht, wirft sich nieder, um der Göttin Ehre zu erweisen.

In manchen Geschichten wird das Wilde Heer vom Wilden Jäger angeführt, der mit seinen Gefährten in den Rauhnächten vor Sehnsucht nach der Lichtfrau, also nach der Glänzenden Perchta, die Erde durchsucht.16

Als Todesgöttin hat Perchta einen Gänse- oder Schwanenfuß. Der Schwan ist ein Tier, das nicht nur zwischen den Welten reisen kann, sondern auch zwischen Diesseits und Jenseits.17

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