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Ana Die Todesgöttin

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Ana ist einer der ältesten Namen der Großen Göttin überhaupt. Ihr Name bedeutet Luft. Wo die Greisin die Todesbotin ist, ist Ana der Tod selbst. In der Wilden Jagd fahren die Seelen durch die Luft, kehren zur Göttin zurück. Ana hält die Seelen und die Gebeine unserer Verstorbenen, und sie ist es, die uns die Verbindung mit unseren Ahnen ermöglicht, uneingeschränkt weit in die Vergangenheit zurück. Nach Marija Gimbutas stellten sich die vor-indoeuropäischen Völker Mittel- und Südosteuropas die Todesgöttin als steife, weiße Dame vor, vermutlich in Anlehnung an die weiße Farbe ausgebleichter Knochen – und in zahlreichen Gräbern finden sich weiße Göttinfigurinen.18 Regine Leisner nennt die Todesgöttin daher in ihrem Roman »Die Rabenfrau«19 die bleiche Ana, ein wunderbarer, bewegender Titel, der bei jedem von uns sofort mit Erkennen, Verstehen und Erinnerung widerhallt. Ana nimmt die Verstorbenen in sich auf, in ihrem »träumenden Bauch« sind sie gehalten und bereiten sich auf die nächste Inkarnation vor.

Ana ist auch die Knochenfrau, die Skelettfrau, die den Kern der Dinge enthüllt. Alles Fleisch ist von den Knochen abgelöst. Im Winter, wenn die Bäume ihr Laub verloren haben, wird ihr Skelett, die Form ihrer Äste und Zweige, sichtbar. Der Blick ist klar: Alles was Äußerlichkeit war, was vom Wesentlichen abgelenkt hat, ist fort.

Ana bringt uns den Segen unserer Vorfahren; wie ein Flüstern im Wind können wir ihre Stimmen, ihre Ratschläge hören, die uns die Kraft und den Mut und die Anleitung geben, um unsere Visionen zu verwirklichen.

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