Читать книгу Malagash - Joey Comeau - Страница 13
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ОглавлениеEs gibt ein verlassenes Bauernhaus gegenüber des Hauses meiner Großmutter. Das Holz ist grau gebleicht, und das Dach ist auf der rechten Seite eingebrochen, als wäre das Haus nach links gestolpert. Das Haus wirkt nicht verzweifelt. Es wehrt sich nicht. Es schlägt nicht um sich oder kämpft gegen seinen Einsturz. Es ist ein Elefant, der weit genug gekommen ist und nicht mehr weitergehen kann. Die stolze, graue Hülle eines Tiers, das sich jede Falte in seiner Haut verdient hat. Das lange genug gelebt hat. Hier ist seine Belohnung.
Jetzt wird es dunkel. Der Himmel ist das Einzige, was man deutlich erkennen kann.
Ich habe dagesessen und zugesehen. Ich möchte die Seite dieses alten Hauses berühren. Meine Hand auf seine Flanke legen und etwas in diesen großen, hohlen Lungen knarren hören. Aber als ich aufstehe, um hinüberzulaufen, hält mich die Dunkelheit davon ab. Der Himmel leuchtet noch farbig, und die Sterne haben angefangen, sich zu zeigen, aber der Boden und die Büsche am Rand der Auffahrt meiner Großmutter sind fort. Verschwunden.
Das stolpernde alte Bauernhaus hebt sich jetzt nur noch als Silhouette von den Sternen ab. Das wäre gar keine so schlechte Art zu sterben. Endlich zu stolpern und in einem Feld niederzustürzen, und es zu akzeptieren. Sein eigener Grabstein zu sein. Es wäre kindisch, sich zu wehren. Kindisch, um sich zu schlagen oder gegen seinen Einsturz anzukämpfen. Kindisch zu versuchen, ewig zu leben. Ich kann meinen Vater dort draußen auf dem Feld sehen, gelassen und ruhig. Ich bin diejenige, die noch um sich schlägt. Ich bin diejenige, die will, dass er ewig lebt.
„Sunday, Liebes, bist du da draußen?“, ruft meine Großmutter hinter mir. In dem orangen Leuchten. „Sunday, wie viel Kartoffelsalat möchtest du?“ Ein weiteres spätes Abendessen. Das Klappern von Besteck auf geblümten Tellern.
Schau dir das Haus an, so still und willig. Wenn es eine gute Art gibt zu sterben, dann ist es die dort draußen. Elegant und ruhig im Angesicht des Unvermeidlichen.
Es fühlt sich fast großzügig an. Schönheit und Beschwichtigungen sind nicht für uns selbst. Natürlich wird der Tod kommen. Und natürlich gibt es keine gute Art zu sterben. Es gibt keinen Frieden. Eine Last wird sich nicht heben. Ein Blatt wird nicht fallen. Aber wir können so tun, als ob.