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2. Der Gürtel.

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Der Mönch soll als Streiter Christi stets mit der Kriegsrüstung angethan sein und darum allezeit mit gegürteten Lenden einhergehen. Die heilige Schrift bezeugt, daß auch jene Männer schon so gekleidet gewesen seien, welche im alten Bunde den Grund zu dem klösterlichen Leben gelegt haben, nämlich Elias und Elisäus; und ebenso wissen wir auch von den Fürsten und Vätern des neuen Bundes, von Johannes, Petrus und Paulus und den übrigen Männern dieser Art, daß sie sich desselben Kleidungsstückes bedient haben. Elias, der bereits im alten Bunde die Jungfräulichkeit pflegte und als ein herrliches Vorbild der Keuschheit und Enthaltsamkeit dasteht, wurde einst vom Herrn beauftragt,1 gegen die Abgesandten des gottesräuberischen Königs Ochozias von Israel zu eifern, weil dieser in einer Krankheit beschlossen hatte, Beelzebub, den Gott von Akkaron, über sein Aufkommen um Rath zu fragen. Als nun der Prophet diesen entgegenging und ihnen sagte, daß der König von dem Lager, auf welches er gesunken war, nicht mehr aufstehen werde, da erkannte ihn der Kranke aus der Beschreibung seiner Kleidung. Er fragte nämlich die zurückgekehrten Gesandten, welche ihm des Propheten Urtheil verkündeten, wie die Gestalt und die Kleidung des Mannes gewesen, der ihnen begegnet sei und Solches gesagt habe; und sie gaben zur Antwort: Es war ein haariger Mann mit einem härenen Gürtel um die Lenden. Aus dieser Schilderung schloß der König sogleich auf den Mann Gottes und sprach: „Es ist Elias, der Thesbite.” Der Gürtel und der vernachläßigte Körper waren ihm Zeichen, an welchen er den Propheten Gottes unzweifelhaft erkannte, und zwar deßwegen, weil demselben, der doch unter so vielen Tausenden Israeliten lebte, Dieß gleichsam als ein besonderes Kennzeichen seiner Lebensweise beständig anhaftete.

Auch von Johannes, der zwischen dem alten und neuen Bunde gleichsam als geheiligte Grenzscheide, als Anfang und Ende dasteht, wissen wir aus der Erzählung des Evangelisten Aehnliches: „Johannes aber hatte ein Kleid von Kameelhaaren und einen härenen Gürtel um seine Lenden.”2 Dem Petrus, welcher von Herodes ins Gefängniß geworfen worden war, und der am folgenden Tage zum Tode geführt werden sollte, wird von dem Engel geboten: „Umgürte dich und ziehe deine Schuhe an!”3 Hiezu hätte ihn der Engel Gottes gewiß nicht aufgefordert, wenn er nicht gesehen hätte, daß der Apostel, um die nächtliche Ruhe zu genießen, die müden Glieder von der gewohnten Umgürtung ein wenig befreit hatte. Als Paulus nach Jerusalem reiste, wo ihn die Juden in Fesseln legen sollten, traf ihn der Prophet Agabus zu Cäsarea, nahm den Gürtel desselben, band ihm die Hände und Füße damit, um anzudeuten, welche Unbilden ihm widerfahren würden und sagte: „Dieß spricht der heilige Geist: Den Mann, welchem dieser Gürtel gehört, werden die Juden zu Jerusalem also binden und in die Hände der Heiden überliefern.”4 Dieß hätte der Prophet sicherlich nicht aussprechen und namentlich hätte er die Worte nicht gebrauchen können: „der Mann, welchem dieser Gürtel gehört”, wenn nicht Paulus die Gewohnheit gehabt hätte, einen solchen zu tragen.

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