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7. Die Haltung beim Gebet.

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Die oben erwähnten Gebete beginnen und schließen sie derart, daß sie nach Beendigung eines Psalmes nicht sogleich zur Kniebeugung gleichsam hinstürzen, wie wir es vielfach in dieser Gegend thun, die wir nach kaum beendigtem Psalm eiligst zum Gebete niederfallen, um so schnell als möglich zum Ende zu gelangen. Während wir auf der einen Seite das von den Vätern ursprünglich festgesetzte Maß des Gebetes überschreiten, eilen wir auf der andern Seite, auf die Zahl der noch übrigen Psalmen schauend, mit Hast zum Schlusse, indem wir mehr auf die Erholung unseres müden Leibes als auf den Nutzen und die Vortheile des Gebetes bedacht sind. Bei Jenen ist Dieß nicht so, sondern bevor sie die Kniee beugen, beten sie ein wenig für sich und bringen dann längere Zeit stehend in lautem Gebete zu; hierauf machen sie eine kurze Kniebeugung, wie um die göttliche Barmherzigkeit anzubeten, stehen dann sofort wieder auf und verharren sodann wiederum stehend und mit ausgebreiteten Armen, wie auch vorher, in noch inständigerem (leisen) Gebete. Sie behaupten nämlich, wer längere Zeit am Boden kniee, der werde nicht bloß durch zerstreuende Gedanken, sondern auch durch Schlaf angefochten. Auch wir wissen, daß Dieß wahr ist; wüßten wir es nur nicht aus eigener Erfahrung und täglicher Gewohnheit, wir, die wir, zu Boden gestreckt, diese gebeugte Lage des Körpers häufig nicht so sehr des Gebetes als der Bequemlichkeit wegen allzu lange einzunehmen wünschen! — Wenn aber Derjenige, welcher das Gebet laut vorbetet, von der Erde aufsteht, so erheben sich sofort Alle; Keiner kniet nieder, bevor Jener das Knie beugt, und Keiner wagt einen Augenblick zu zögern, wenn Jener sich vom Boden erhebt, und es hat den Anschein, nicht als ob sie sich im Gebete nach dem, der vorbetet, richteten, sondern als ob Jeder nur sein eigenes Gebet verrichtete.

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