Читать книгу Von den Einrichtungen der Klöster - Johannes Cassianus - Страница 37
2. Von den Ägyptern wird das Gebet, ohne Unterschied der Stunden, beständig bei der Handarbeit geübt.
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Bei den ägyptischen Mönchen wird der Gebetsdienst, den wir zu gewissen Stunden, durch die Mahnung des an die Thüre klopfenden Bruders veranlaßt, dem Herrn darbringen, den ganzen Tag hindurch in steter Verbindung mit Handarbeit freiwillig verrichtet. Sie widmen sich nämlich in ihren Zellen der Arbeit beständig in der Weise, daß die Betrachtung über die Psalmen und übrigen Theile der heiligen Schrift nie ganz ausgesetzt wird. Hiemit verbinden sie jeden Augenblick Bitten und Gebete und bringen auf diese Weise den ganzen Tag mit Beten zu, was wir nur zu bestimmten Stunden thun. Deßhalb wird, abgesehen vom abendlichen und nächtlichen Gebete, des Tages über keine öffentliche Feierlichkeit bei ihnen gehalten; nur am Samstag und Sonntag kommen sie um die dritte Stunde zusammen, um die heilige Kommunion zu empfangen. Diese Art des Gebetes ist vollkommener; denn was unaufhörlich dargebracht wird, ist mehr als Das, was in Zeitabschnitten verrichtet wird; und angenehmer ist eine freiwillige Gabe als die Verrichtungen, zu welchen die Regel zwingt. Dieß preist schon der König David als etwas Herrliches, wenn er singt: „Willig bringe ich dir das Opfer dar,“27 und: „Das willige Lob meines Mundes möge dir wohlgefällig sein, o Herr!“28