Читать книгу Von den Einrichtungen der Klöster - Johannes Cassianus - Страница 30
14. Wie sie in ihren Zellen Handarbeit mit Gebet verbinden.
Оглавление
Aus diesem Grunde füllen sie diese Nachtwachen mit Arbeit aus, damit nicht wie bei Müßigen der Schlaf sich bei ihnen einschleichen könne. Denn wie sie sich fast keine Zeit zum Ausruhen gestatten, so setzen sie auch der geistigen Betrachtung keine Grenze. Dadurch nämlich, daß sie die Körper- und Geisteskräfte zugleich üben, gleichen sie die Pflichten des äusseren Menschen mit den Anstrengungen des inneren in der Weise aus, daß sie an die flüchtigen Regungen des Herzens und das unstäte Schwanken der Gedanken das Gewicht der Arbeiten wie einen starken und unbeweglichen Anker legen; an diesen heften sie das zerstreute und unstäte Herz und vermögen so dasselbe hinter den Riegel der Zelle wie im sichersten Hafen eingeschlossen zu halten. Und so nur auf die geistige Betrachtung und die Bewachung der Gedanken gerichtet verhütet dieser Anker nicht bloß, daß der wachsame Geist in eine böse Einflüsterung willige, sondern bewahrt ihn auch vor allen überflüssigen und müßigen Gedanken, und man kann nicht leicht entscheiden, woran er befestigt ist, d. h. ob die Mönche wegen der geistlichen Betrachtung unablässig Handarbeit verrichten, oder ob sie wegen fortwährender Arbeit einen so herrlichen Fortschritt des Geistes und das Licht der Erlenntniß sich erwerben.