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Monte Pertica im Grappa-Massiv. Nach drei schlaflosen Nächten haben die Überlebenden des Kärntner Infanterieregiments Graf von Khevenhüller Nr. 7 endlich etwas Ruhe gefunden. Der Wahnsinns-Angriff zur Rückeroberung des verlorenen Gipfels, eines der am heftigsten umkämpften im Umfeld des Monte Grappa, hat am 27. Oktober in einem Blutbad geendet: 862 Mann und 35 Offiziere sind tot, nur etwa 400 haben das Gemetzel überlebt. Da im so genannten „Südlager“ alle Kavernen besetzt sind, bleibt dem letzten Häuflein getreuer Khevenhüller nichts anderes übrig, als sich aufzuteilen und bei den Kameraden von anderen Einheiten Unterschlupf zu suchen. Ein Ausharren in ungeschützter Stellung wäre tödlich: Vor allem die eigene Artillerie ist es, die immer wieder Opfer fordert. Vergeblich bemüht sich Hauptmann Dr. Norbert Assam dies zu ändern – das Abschießen grüner Leuchtraketen hilft ebenso wenig wie das Toben am Telephon. Vierzehn Verwundete werden an diesem Tag zu beklagen sein, am 29. jedoch 70 Tote: Das verlustreiche Kurzfeuer der Vortage steigerte sich zeitweise geradezu zum Trommelfeuer. Mit gellendem Krachen barsten schwere, tempierte Granaten über dem Südlager, haushoch stieg die Erde empor beim Einschlagen schwerer Geschosse. Maschinengewehre gingen in Trümmer, die restlichen Infanteriegeschütze wurden zerschlagen, wachsbleich mit zerspellter Stirn lagen Tote überall umher und vermehrten die Anzahl derer, die längs des Weges zum Nordlager in langen Reihen geschlichtet lagen wie Brennholz …


Schuss um Schuss auf die feindlichen Linien: österreichische Geschützstellung in einer Kaverne.

1918

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