Читать книгу 5 glorreiche Western 3/2020 - Helden, Halunken, Halsabschneider: Sammelband mit 5 Wildwestromanen - John F. Beck - Страница 13

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Die Reiter näherten sich dem Wasserloch in der kleinen Senke. Die knorrigen Äste einer entlaubten Weißeiche wiesen den Weg.

Die Oberfläche des Tümpels war in der Windstille leicht gekräuselt. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er einen unterirdischen Zufluss besaß. Das Wasser war einigermaßen sauber.

Tortilla-Buck wäre trotzdem nicht auf die Idee verfallen, davon zu trinken. Er hielt sich so lange wie möglich an die Sattelflasche mit dem Rest Höherprozentigem.

Die Männer saßen ab und führten die Pferde ans Wasser. Sie hatten unter der Tortur der vergangenen Tage am meisten gelitten. Die Vaqueros nahmen den Tieren die Sättel ab, solange sie soffen und rieben ihnen mit den Satteldecken die Flanken trocken.

Paco, der Koch, begann, von Tortilla-Buck wohlwollend beobachtet, seine Feldküche aufzubauen, die er auf einem Packpferd mit sich führte. Im Nu brannte ein Feuer unter dem Dreibein mit dem verrußten Wasserkessel.

Saltillo schielte zum Himmel hinauf und schätzte ab, dass es bis zum Einbruch der Dunkelheit nur mehr eine halbe Stunde dauern würde.

Es war zu spät, an diesem Tag noch etwas zu unternehmen. Weiler wie Sueco pflegten nachts nicht beleuchtet zu sein.

Andererseits wollte Saltillo nicht mit seiner ganzen Streitmacht dort einreiten. Nein – da war es schon besser, den nächsten Morgen abzuwarten.

Aus Pacos Topf duftete es verlockend.

Tortilla-Buck strahlte, auch wenn es diesmal nur Eintopf gab.

Während die Pferde das karge Gras abweideten, ließen sich auch die Gefährten rund ums Feuer nieder. Jeder erhielt einen gewaltigen Schlag Linsen mit Speck und abgehangenem Rindfleisch auf seinen Blechteller.

Buck Mercer nahm danach den Topf.

Sie aßen schweigend. Die Müdigkeit steckte allen in den Knochen. Die Vaqueros streckten sich bald aus.

»Ist die Wache schon eingeteilt?«, erkundigte sich Buck und leckte auch noch die Finger ab. Paco brauchte seinen Topf kaum mehr auszuwaschen.

»Du übernimmst die erste«, antwortete Saltillo, »obwohl ich nicht glaube, dass wir heute noch gestört werden. Es gibt keinen Mond.«

»In Ordnung. Werd ich mir eben noch die Ohren putzen«, meinte Buck in einem Tonfall, der ehrliches Bedauern ausdrückte. »Du legst dich jetzt hin.«

Saltillo schüttelte den Kopf.

»Ich hab noch ‘ne Kleinigkeit zu erledigen.«

»Dachte ich mir‘s doch. Du willst noch zum Dorf reiten?«

»Nein. Laufen.«

Buck Mercer schüttelte sich. Wie vielen Reitern, die ein Drittel ihres Lebens im Sattel verbracht hatten, graute ihm davor, mehr als hundert Schritt zu Fuß zurücklegen zu müssen.

Saltillo stand auf, ein schwarzer Schatten gegen den etwas helleren Himmel.

Kurz darauf hatte eine Bodenrinne ihn verschluckt, und so angespannt Buck Mercer auch lauschte, er hörte nicht einen Laut.

Schon nach einer Stunde war Saltillo wieder zurück.

Buck Mercer erschrak nicht schlecht, als sich ihm plötzlich eine Hand auf die Schulter legte, eine andere den Lauf der Harpers-Ferry-Rifle zu Boden drückte.

»Du verdienst ‘nen neuen Spitznamen. Wie gefällt dir Sleepin‘ Buck?«

»Heiliger Büffelmist! Du bist schon wieder zurück?«

»Zu deinem Glück.«

»Du weißt verdammt genau, dass keiner dich bemerkt, wenn du das nicht willst. – Sind unsere Freunde in der Stadt?«

»Ja.«

»Warum ziehen wir dann nicht gleich los und zeigen es den Brüdern!«

Buck Mercer wollte aufstehen, aber Saltillo drückte ihn sanft in die Hocke zurück.

»Weil mir das zu gefährlich ist, Buck. Sie haben ein paar Mädchen bei sich. Die werden streng bewacht. Sie können sie jederzeit als Geiseln benützen, wenn sie erst mal herausbekommen, worauf wir‘s abgesehen haben. Und Gomez beschäftigt nicht nur Dummköpfe. Der Anführer dieser Burschen gefällt mir gar nicht.«

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