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Träge brach die Nacht über Sueco herein. Hinter der Ortschaft murmelte der Bach. Im Dorf selbst herrschte mehr Aufregung, denn Saltillo, Buck, Layla und die Vaqueros waren dabei aufzubrechen. Sie wollten die nächtliche Kühle nutzen, um möglichst schnell voranzukommen.

Nachdem Saltillo die Papiere besaß, die ihn entlasten und Gomez, wenn schon nicht an den Strick, so doch hinter Gitter bringen würden, hielt ihn nichts mehr in Mexiko. Er hoffte, dass es keine unüberwindlichen Schwierigkeiten machen würde, wieder auf der Hazienda einzuziehen, denn er hielt Gomez für intelligent genug, dass er genau wusste, wann das Spiel verloren war.

Die Männer und Frauen von Sueco schleppten noch Gastgeschenke herbei: Lebende Hühner, Säckchen mit Reis und Hirse, Maiskolben aus der frischen Ernte und Mehl. Sogar ein paar gedörrte Fische waren dabei. Sie hatten ihre Vorratskammern geplündert, und Saltillo hütete sich, diese Geschenke abzulehnen.

Auch die Mädchen aus dem Kastenwagen waren versorgt und von Saltillo mit einer Reisekasse ausgestattet. Sie würden dorthin zurückkehren, wo sie vor Wochen unfreiwillig aufgebrochen waren, um von Sarto Singal ins »Gelobte Land« jenseits des Rio Bravo verschleppt zu werden.

Tortilla-Buck und Paco verstauten den Proviant gemeinsam auf den Banditenpferden, die Colonel Esteban Moreno ihnen überlassen hatte, weil er selbst keine Verwendung dafür zu haben glaubte.

Ausnahmsweise lag sich das ungleiche Paar einmal nicht in den Haaren. Während Paco danach trachtete, all die Vorräte in leckere Speisen zu verwandeln, fasste Buck den Vorsatz, den Löwenanteil davon zu vertilgen.

Nur noch ein grau-blasser Schimmer zeigte sich am Horizont, als sie aufbrachen. Der Mond erhob sich gerade über die östliche Sierra. Die Bewohner von Sueco winkten noch, als sie schon nicht mehr zu sehen waren.

Saltillo hielt die Spitze. Neben ihm ritt Layla Sheen.

»Wie wird‘s weitergehen, Sam?« Ihre Stimme klang etwas beklommen. »Hast du jetzt Gomez wirklich in der Tasche?«

»Das möchte ich doch schwer annehmen, Liebes. Das Beweismaterial, das mir Moreno verschafft hat, ist erdrückend. Die Schlinge liegt schon um Gomez‘ Hals. Er weiß es nur noch nicht. Und von mir wird er‘s erst erfahren, wenn es keinen Ausweg mehr für ihn gibt.«

»Und du bist dir wirklich vollkommen sicher, Sam?«

»Natürlich. Von jetzt an werden die Gerichte das Sagen haben.«

»Was hast du vor?«

»Wir werden ganz gemütlich zurück nach El Paso reiten und dem Sheriff das Beweismaterial auf den Tisch knallen. Ein paar Tage später ziehen wir wieder auf der Hazienda ein. Damit hat sich‘s.«

Layla war davon weniger überzeugt, aber sie ließ ihre Zweifel nicht laut werden. Sie kaute nur auf ihrer vollen Unterlippe.

Sie konnte sich schwer vorstellen, dass Dr. Miguel Gomez so sang- und klanglos aufgeben würde. Dafür war der Brocken, den er mit Saltillos Hazienda und dem riesigen Land geschluckt hatte, einfach zu groß.

Vermutlich war Saltillos Besitz noch ein ganzes Stück wertvoller als all die übrigen Reichtümer, die Dr. Miguel Gomez im Lauf der Jahre angehäuft hatte. Dieser fette Anwalt hatte sich mit seinen dunklen Machenschaften ein halbes Königreich unter den Nagel gerissen. Wer verzichtete da schon freiwillig?

»Wie lange werden wir bis El Paso brauchen?«

»Etwa vier Tage, Liebes. Wenn nichts dazwischen kommt.«

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