Читать книгу 5 glorreiche Western 3/2020 - Helden, Halunken, Halsabschneider: Sammelband mit 5 Wildwestromanen - John F. Beck - Страница 16

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Saltillo schaute auf.

Von Westen zog eine Staubwolke genau auf ihr Camp zu.

Und gerade jetzt konnte er eine Störung absolut nicht gebrauchen.

Er war eben dabei, seine Männer aufzuteilen, damit sie den zu erwartenden Mädchenhändlern einen prächtigen Hinterhalt bereiteten.

Saltillo hatte sich alles genau überlegt.

Es war nur ein einzelner Reiter, der sich dem Tümpel näherte. Je geringer die Distanz wurde, um so bekannter kam ihm dieser Mann vor. Die Haltung passte haarscharf auf einen neugewonnenen Freund – Colonel Esteban Moreno, dem Saltillo aus einer empfindlichen Patsche geholfen hatte.

Moreno hatte als Offizier einer Gruppe von Rurales die schwer lösbare Aufgabe gehabt, einem mordbrennenden Rebellen Santamara und seiner Mannschaft das schmutzige Handwerk zu legen.

Saltillo hatte entscheidend dazu beigetragen, dass dem jungen, sympathischen Offizier das auch gelang. Esteban Moreno stand tief in seiner Schuld. Saltillo hatte die Kastanien aus dem Feuer geholt, der Colonel den Lorbeer dafür eingeheimst.

»Ihr könnt euch zeigen«, beruhigte Saltillo seine Gefährten. »Das ist der Colonel. Der Teufel mag wissen, was ihn hierher führt.«

»Wir könnten den Mann zum Beispiel fragen«, schlug Buck Mercer vor.

Saltillos Vaqueros tauchten aus ihren Deckungen auf.

Colonel Esteban Moreno sah sich plötzlich umringt. Er riss sein Pferd auf die Hinterhand. Die Hufe schlugen, die Kandare drückte hart in den Gaumen des Tiers.

Aber da trat Saltillo schon heran und fiel dem Pferd in die Zügel.

»Holla, Señor Moreno. Ich habe nicht erwartet, Sie so schnell wiederzutreffen. Ich dachte, Sie hätten Ihre Männer in die Garnison zurückgeführt.«

»Saltillo!«, rief Colonel Esteban Moreno überschwänglich. Er freute sich wirklich über dieses Wiedersehen.

Sein Pferd stand still, und der Colonel saß ab.

»Es stimmt schon«, sagte er, »es ist alles in bester Ordnung – dank Ihrer Hilfe.« Der Rurales-Colonel grinste spitzbübisch. »Ich wurde für eine Beförderung vorgeschlagen. – Und Sie? Wie weit sind Sie mit der Lösung Ihres speziellen Problems?«

»Vielleicht kurz vor dem Ende.«

»Leute von Gomez sitzen in Sueco?«

»Ja. Ich hoffe, dass sie noch im Lauf des Vormittags hier aufkreuzen. Ich habe Layla als Lockvogel geschickt.« Mit knappen Worten erklärte Saltillo, worum es ging.

»Hm«, meinte Esteban Moreno nachdenklich, »dann darf ich mich dem Empfangskomitee anschließen?«

»Ich kann Sie nicht daran hindern, Señor Moreno«, antwortete Saltillo ein wenig zurückhaltend.

Der Mexikaner deutete den Gesichtsausdruck des Hazienderos richtig. Er lächelte breit.

»Keine Sorge, Señor Saltillo. Ich pfusche Ihnen schon nicht ins Handwerk. Ich will Ihnen lediglich helfen.«

»Und Sie sind wirklich ganz zufällig in diese Gegend geraten?«

Colonel Esteban Moreno lächelte noch breiter.

»Ein galantes Abenteuer, nichts weiter. Eine hübsche junge Witwe betreibt östlich von Sueco einen kleinen Rancho.« Moreno zwinkerte. »Ich hab eine Woche frei bekommen, und da wollte ich mich ein wenig nützlich machen, Sie verstehen? Doch die Señora rechnet nicht mit meinem Kommen. Sie können also über mich verfügen, Señor O'Hara.«

Der Colonel streckte die Hand aus, und Saltillo ergriff sie. Er konnte jeden Bundesgenossen gebrauchen, und der Rurales-Offizier war ein guter Mann.

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