Читать книгу Drachenfliege - Jonas Kissel - Страница 7
2.0
ОглавлениеRatsch! Der Busch wackelte noch ziemlich lange, nachdem Brandon wütend einige Blätter von seinen Ärmchen gerissen hatte, um sie beim Weitergehen in der Hand zu zerrupfen. Angeblich war der Weg durch den Wald wegen des Erdrutschs der kürzeste, doch er fühlte sich, als würde er schon stundenlang hinter Paul her stampfen. Und das im Osten, wo man ständig auf irgendwelche Äste trat und ausrutschte oder von niedrigem Gestrüpp gepeitscht wurde.
Ratsch!, nahm er vom nächsten Busch etwas mit. Sogar auf die Wurzeln musste er aufpassen, weil irgendwelche Viecher sich einen riesigen Spaß daraus machten, sie freizuscharren. So war das im Osten scheinbar – fast im Osten; in einem Wald vor nichts weiter als einem besseren Dorf namens Kailum, wo etliche DDR-Flüchtlinge gelandet waren. Wobei dieses nichts weiter als ein besseres Dorf auch nicht so viel besser als ein Dorf war, dass es dort eine Pension gab oder das Krankenhaus vielleicht ein Bett für eine Begleitperson übrig hatte.
Brandon langte im Vorbeigehen in den nächsten Busch. Ratsch!
Das war doch alles Scheiße. Besonders der junge Polizist, der weiter vorne zwischen zwei Baumstämmen hindurchhuschte und kurz aus seinem Blickfeld verschwand, bevor er irgendwo weiter oben auf dem Abhang wieder auftauchte. Der war richtig scheiße mit seinem pickeligen Gesicht, seinen gezupften Augenbrauen und seinem schlauen Blick. Warum hatte er es nur so eilig? Wenn Brandon sich abgehängt fühlte, würde er einfach umdrehen und zurück zur Straße stampfen, wo er sich von dem anderen Polizisten das Handy aus seinem Wagen fordern würde. Damit würde er die Gelben Engel rufen und die würden ihn schon irgendwo unterbringen, wo er Silvia bald zu sich holen konnte. Eigentlich keine schlechte Idee, wenn er darüber nachdachte…
Aber er dachte lieber nicht darüber nach, sondern marschierte etwas schneller den Abhang hinauf. Der Gedanke, komplett alleine zu sein, behagte ihm einfach nicht. Zumindest nicht in diesem Teil des Waldes, wo sich die Baumkronen über seinem Kopf immer inniger umarmten und das Gestrüpp immer dünner wurde, die Blumen immer seltener und die Wurzeln immer freigescharrter. Immer dichter zogen sie sich zusammen, bedeckten den Boden wie dicke Nebelschwaden, krochen aufeinander zu, streckten die Arme nach einander aus, berührten sich mit den Fingerspitzen, hakten sich aneinander fest, vereinten sich, verschmolzen zu einer Treppe zwischen Säulen aus Rinde und braunen Pilzen.
Misstrauisch beäugte Brandon das Naturgebilde. Irgendwie bot es sich ja an, um Pauls Vorsprung aufzuholen. Irgendwie wirkte der Wald über den Stufen aus Wurzelwerk aber auch düsterer. Wie lange hatte er eigentlich keinen Vogel mehr gehört?
Brandon schaute sich um, konnte aber nirgends einen Streifen Sonnenlicht entdecken. Nicht einmal einen dünnen, dabei waren sie unten bei der Straße noch überall gewesen. Wie durch kleine Einschusslöcher hatten sie den Wald gespickt, wo er nicht sowieso von einem großen Placken Licht erfüllt gewesen war. Insekten waren um sie herumgeschwirrt und Eichhörnchen über ihren Köpfen von Ast zu Ast gesprungen.
Wie lange war das letzte Eichhörnchen her?
Brandon stemmte die Hände in die Hüften. Hier war es ruhig – zu ruhig – und dunkel, beinahe finster. Doch er hatte keine Wahl. Wenn er an diesem gruseligen Fleck nicht alleingelassen werden wollte, musste er sich beeilen. Paul war ohnehin schon fast verschwunden.
Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch – keiner Angst, nur einem mulmigen Gefühl – nahm Brandon die erste Stufe, dann die zweite, schließlich die dritte und plötzlich waren die Bäume so dicht neben ihm, dass er sie mit ausgebreiteten Armen auf beiden Seiten berührt hätte. Von unten hatte die Treppe breiter ausgesehen, aber wenn die Bäume so dicht beieinander standen, war es ja kein Wunder, dass hier kein Licht in den Wald fallen konnte. Er hob erleichtert den Blick. Und erstarrte.
ccc
Sie waren ihm also doch gefolgt. Hatten ihn eingekreist, umzingelt. Waren klammheimlich an ihn herangeschlichen. Und er hatte es nicht bemerkt, war sogar in ihre Falle getappt.
Brandon schluckte. Zitterte. Über ihm schüttelten die Skelettarme ihre Hände, um das Sonnenlicht auszusperren. Mit der Treppe hatten sie ihn verführt, waren plötzlich näher an ihn herangerückt, wollten ihn packen. Und jetzt hatten sie ihn. Sie hatten ihn schon letzte Nacht gewollt, er wusste es.
Mit einem Schrei wirbelte Brandon herum, versuchte aus der Dunkelheit zu flüchten, aber die Skelettarme krallten nach seinem rechten Knöchel und ließen ihn der Länge nach auf die Wurzeln knallen. Sie krochen um ihn herum wie giftige Schlangen; beinahe hörte er sogar ihr tödliches Zischen.
„Nein!“, keuchte er, befreite sich aus ihrem Griff, rappelte sich wieder auf.
Er kam ins Stolpern und stürzte ein zweites Mal; jetzt auf den Rücken. Der Schweiß lief ihm von der Stirn in die Augen und Ohren. Verschwommen nahm er wahr, wie sich die Skelettarme über ihn beugten, ihre Finger spreizten, um ihn vom Boden zu pflücken.
„Nein!“, schrie er und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Mit zugekniffenen Augen streckte er die Arme von sich. Er wollte es nicht sehen, wollte nicht miterleben müssen, wie sein Ende näherkam. Jetzt war alles vorbei. Das Aufwachen war nur ein kurzer Traum vor dem Tod gewesen und jetzt holten sie ihn.
Doch nicht wie einen Feigling. Brandon schluckte und spähte vorsichtig durch einen schmalen Augenschlitz. Dann sprangen seine Augen ganz auf.
Da oben waren nur Äste. An ihnen hingen sogar Blätter. Sie reichten so dicht aneinander heran, dass die Sonne keine Chance hatte.
Auf einmal schwirrte auch ein Insekt durch Brandons ausgestreckte Arme. Er wischte den restlichen Schweiß von seiner Stirn und starrte es an. Breite Flügel, langer Schwanz, sechs Beine, interessante Farbe. Als wollte das Tier es ihm leichter machen, blieb es in der Luft stehen und wackelte mit dem bunt schillernden Schwanz – eine Libelle.
Brandon rutschte ein Stück nach oben und setzte sich auf. Jetzt war sie genau vor seinem Gesicht. Mit ihren tausend Augen sah sie ihn an. Ja, er war sich ziemlich sicher, dass sie ihn ansah. Sie erwiderte seinen verwunderten Blick.
Was für ein Vollidiot von Mensch, dachte sie wahrscheinlich, Starrt mich mit offenem Mund an, als wäre ich das letzte Tier der Welt.
„Weißt du eigentlich, was für ein Wunder der Natur du bist?“, fragte Brandon die Libelle und schob sein Gesicht näher an sie heran. Irgendwo in seinem Hirn registrierte er, wie bescheuert es war, mit einem Fluginsekt zu reden, aber was soll´s, Chef? Uns sieht ja keiner.
So dicht bei der Libelle spielte er sogar mit dem verrückten Gedanken, die Zunge herauszustrecken, um zu sehen, ob sie sich daraufsetzte, aber er probierte es lieber nicht aus. Stattdessen sah er die Libelle einfach nur an, bewunderte ihre bunten Farben, blickte in ihre tausend Augen.
Plötzlich schoss sie zur Seite davon. Brandon riss seinen Kopf herum, doch ihr Slalom um die Bäume war zu schnell für seinen Blick. Nach zwei oder drei Haken war sie so plötzlich in der Düsternis verschwunden, wie sie gekommen war. Im Hintergrund rasten Schritte über brechende Äste. Dann wurde er von dem Jungspund an den Schultern gepackt und geschüttelt.
„Brandon? Was ist los? Ich habe Sie schreien gehört!“
Das hatte er wohl. Brandon drehte den Kopf langsam zurück und blinzelte den Polizisten an. Nur wusste er irgendwie selbst nicht mehr so genau, warum er geschrien hatte.
„Ich bin gestürzt“, zuckte er mit den Achseln und drückte sich von den Wurzeln hoch, „Muss wohl über eine Wurzel gestolpert sein. Wahrscheinlich hab ich vor Schreck geschrien.“
„So scheint es“, seufzte Paul besorgt, „Sind Sie ansonsten in Ordnung?“
Brandon nickte und sah sich um. Durch die Schlitze zwischen den Blättern der verschiedenen Baumkronen fielen dünne Sonnenstrahlen auf die Erde und das Laub. Hier und da ragte ein Blümchen oder ein Ast heraus und an manchen Baumstämmen sah er Pilzgruppen aus dem Moos hervorsprießen. Über ihnen sangen die Vögel und wenn es irgendwo raschelte, sprang wahrscheinlich wieder ein Eichhörnchen von einem Baum zum anderen.
Brandon verengte die Augenschlitze und sah über Pauls Schulter. Der Wald sah dort aus wie überall um sie herum – keine Treppe, nur dicke und dünne Baumstämme, die in einem chaotischen Zick Zack herumstanden und von stellenweise freigescharrten Wurzeln an ihrem Platz gehalten wurden. Unmöglich, dass sie sich ohne das Zutun eines Unwetters bewegten. Erst recht nicht so schnell.
„Ist wirklich alles in Ordnung?“
Brandon schreckte auf. „Bitte?“
„Ob wirklich alles in Ordnung ist“, wiederholte Paul geduldig.
„Selbstverständlich“, nickte Brandon, abgesehen davon, dass die Bäume hier herumlaufen, wie sie wollen, und sich dabei hin und wieder in Skelettarme verwandeln, aber davon musst du nichts wissen. Es reicht, wenn ich an meinem Verstand zweifle.
„Dann kommen Sie.“ Der junge Polizist bedeutete ihm mit einem Handzeichen, ihm zu folgen.
„Gibt es hier in der Nähe Wasser?“, erkundigte Brandon sich nach einem Augenblick, „Einen Teich oder so?“
Paul warf ihm über die Schulter einen fragenden Blick zu. „Wasser? Wenn es die sechzig Prozent, aus denen ein Körper besteht, nicht gibt, meinen Sie?“
„Ja, wenn man die außer Acht lässt“, brummte Brandon. Seine Nasenflügel wollten schon wieder anfangen zu flattern, er konnte sie aber unter Kontrolle halten.
Ratsch!, ging er dafür am nächsten Busch vorbei.
„Nicht, dass ich wüsste“, zuckte Pauls Rücken vor ihm mit den Schultern, als er begann, die Blätter zu zerpflücken, „Aber ich glaube nicht, dass Sie hier welches brauchen. Weil das ja kein Urlaub ist, meine ich. Oder etwa doch?“
„Nein“, knurrte Brandon.
Das war es wirklich nicht, auch wenn sie sich von der Fahrt zu Silvias Eltern durchaus eine gewisse Erholung versprochen hatten. Nur waren sie davon ausgegangen, erst nach diesem Wochenende Eltern zu werden. Gottverdammt, sie waren davon ausgegangen, überhaupt Eltern zu werden. Doch mitten in der Nacht hatten Silvias Wehen eingesetzt, also war Brandon so schnell wie noch nie in seine Klamotten geschlüpft und mit seiner Frau zum Auto geeilt. Beim Fahren rief er im Krankenhaus an und teilte mit, dass die ambulante Geburt wohl etwas nach vorne verschoben werden müsste, so ungefähr auf diese Nacht.
Obwohl die ganze Sache damit etwas unerwartet kam, lief am Anfang noch alles normal – zumindest so normal, wie eine Geburt eben sein konnte. Dann hätte das Kind allerdings selbst mithelfen müssen. Mithelfen, das war das Wort, das der Arzt verwendet hatte.
Ratsch!
Dieses Gespräch würde er wohl nie vergessen. Bis in die frühen Morgenstunden war er vor dem Kreissaal auf- und abgelaufen, mindestens einmal auf jeden Klappsitz gesunken und immer wieder frischen Kaffee aus dem Automat ziehen gegangen. Dann war endlich ein Arzt aufgetaucht, der ihm mit müdem Gesicht die Hand reichte und ihn aufforderte, in sein Büro zu kommen. Ungeduldig löcherte Brandon ihn mit Fragen, doch erst nachdem der Weißkittel seufzend auf seinen Stuhl gesunken war, begann er zu berichten, dass alles gut gelaufen war, bis…
„…wir an dem Punkt angelangten, an dem das Kind selbst mithelfen müsste. Das können Sie so sehen, Herr Dott: Bei den Austreibungswehen windet sich das Kind, um an natürlichen, anatomischen Hindernissen vorbeizukommen. Man nennt das Rotation und eigentlich…“
„Was interessiert mich eigentlich?“, unterbrach Brandon den Arzt scharf, „Ich will wissen, was mit meiner Lizzy los ist!“
„Nun, bei Ihrem Kind…“
„Lizzy. Es ist ein Mädchen. Wir wissen es schon.“
Der Arzt schluckte. „Bei Lizzy bemerkten wir keine Anzeichen dafür, dass das Kind sich in dem Körper bewegt. Folglich hätte es eigentlich…“ (An dieser Stelle schnaufte Brandon wütend, weil ihn eigentlich immer noch nicht interessierte.) „…schwieriger für Ihre Frau werden müssen, das Kind herauszupressen, aber der Kopf zeigte sich so schnell wie immer. Das Team atmete schon erleichtert auf, da es davon ausging, das Kind habe doch keine Probleme, aber dann drückte es…“
„Sie“, korrigierte Brandon genervt, „Meine Tochter heißt Lizzy.“
Der Weißkittel schaute seufzend auf seine Hände. „Aber dann drückte Lizzy ihre Schultern nicht heraus, was eigentlich…“
„Was interessiert mich eigentlich!?“, schlug Brandon mit geballten Fäusten auf den Tisch, „Ich will wissen, wie es meiner Tochter geht!“
Der Arzt zuckte erschrocken zusammen. „Hören Sie, Herr Dott, wir haben getan, was wir konnten, aber…“ Der Rest drang nicht mehr zu Brandon durch.
Er starrte diesen angeblichen Gott in Weiß mit geweiteten Augen an und registrierte nur am Rande, dass er sich langsam von der Tischplatte abdrückte, bis hinter ihm der Stuhl umkippte. Wir haben getan, was wir konnten, geisterte dabei durch seinen Kopf, Wir haben getan, was wir konnten, aber… aber… getan, was wir konnten, aber… getan… aber… was wir konnten, aber… Wir haben… was wir konnten, aber… getan… was wir konnten, aber…
„Es tut mir leid.“ Plötzlich stand er an der Tür und schüttelte die Hand des Arztes.
„Wie geht es jetzt weiter?“, fragte Brandon so erstickt, dass er glaubte, sich räuspern und es wiederholen zu müssen.
Doch der Arzt in seinem offenen, weißen Kittel hatte ihn verstanden. Er antwortete: „Wir werden Ihre Frau noch einige Stunden behalten, aber sie besteht darauf, heute noch die geplante Reise zu ihren Eltern anzutreten. Sie werden wissen, wovon sie redet. Naja, theoretisch sind ambulante Totgeburten genauso möglich wie ambulante Geburten, bei denen das Kind über…“
„Sie heißt Lizzy!“, schrie Brandon den Weißkittel wütend an, nur um im nächsten Augenblick weinend gegen ihn zu sinken. „Sie heißt Lizzy…“, schluchzte er.
„Es könnte ziemlich schwierig werden, Ihre Frau gegen ihren Willen hier festzuhalten, Herr Dott“, fuhr der Arzt unsicher fort. Seine Arme wanderten die ganze Zeit um Brandon herum, als wüsste er nicht, ob er den trauernden Mann trösten sollte. Schließlich blieb er doch einfach nur sachlich: „Zumal Sie eigentlich eine ambulante Geburt gewünscht hatten, sollte es medizinisch verantwortbar sein. Und medizinisch betrachtet geht es Ihrer Frau so weit gut…“
Brandon ließ den Mann jetzt einfach reden. Die Worte prallten von seinem Hirn ab wie Gummibälle und er hörte nur noch bla bla eigentlich bla Kind bla bla eigentlich bla…
„…, also wäre es wohl am einfachsten, Sie gewährten ihr den Wunsch, zu ihren Eltern zu fahren. Eine Reise zu Verwandten ist in dieser Situation vielleicht gar nicht so schlecht. Sie sollen ja auch nicht sofort losfahren. Wie gesagt, sechs Stunden Krankenhausaufenthalt sind eigentlich auch nach einer ambulanten Geburt normal, also fahren Sie nochmal nach Hause, Herr Dott, legen Sie sich hin, kommen Sie zur Mittagszeit halbwegs ausgeschlafen wieder und bringen Sie vielleicht etwas mit, das Ihre Frau gerne trinkt. Eigentlich kann das es nur einfacher machen, sie zu ihren Eltern zu bringen und…“
„Okay“, sagte Brandon irgendwann, damit der Weißkittel endlich aufhörte zu reden, „In sechs Stunden mit einer hübschen Flasche. Ich werde nichts trinken, versprochen.“
Ihm war egal, ob der Arzt überhaupt darauf hingewiesen hatte, dass man betrunken nicht fahren sollte. Eigentlich hatte er sowieso nicht vor, Silvia irgendwo hinzubringen – aber wen interessierte schon eigentlich? Nach dem Jackie aus der eckigen Flasche mit dem schwarzen Etikett lud Brandon die gepackten Koffer ins Auto und fuhr los.
Nur war er nie bei seinen Schwiegereltern im Odenwald angekommen, weil er nachts in dem Unwetter scheinbar irgendeine falsche Ausfahrt genommen hatte und so fast im Osten gelandet war, wo er jetzt hinter einem Jungspund mit gezupften Augenbrauen durch einen Wald vor nichts weiter als einem besseren Dorf namens Kailum stampfte.
„Wieso fragen Sie?“, riss Paul ihn aus seinen Gedanken.
„Nach dem Wasser?“ Brandon ließ die zerrissenen Blätter aus seiner Hand auf den Boden fallen. „Weil ich dachte, ich hätte eine Libelle gesehen.“
„Was Sie nicht sagen“, murmelte Paul, „Wahrscheinlich war es irgendein anderes Insekt mit langem Schwanz.“
Brandon seufzte. „Wahrscheinlich war es das.“ Dann nickte er zu der breiten Wand aus Licht, die ein paar Meter vor ihnen das Ende des Waldes markierte, und fragte: „Sind wir angekommen?“
„Fast“, nickte Paul, „Fast sind Sie angekommen, Brandon. Jetzt muss ich Sie nur noch bis zum Ende der Straße begleiten.“
Damit durchbrachen sie die Wand aus Sonnenstrahlen und verließen den Wald. Hoffentlich in die Freiheit, dachte Brandon, hoffentlich in die Freiheit…