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4. Kybele

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Das Funktionsspektrum ist hier weniger komplex. Zahlenmäßig dominieren wiederum die sacerdotes, insgesamt achtzehn, davon zwei republikanische galli, die aus literarischen Quellen bekannt sind: Sie wurden wegen der Kastration in Prozesse verwickelt.11 Je vier weibliche und männliche sacerdotes kennen wir aus Dedikations- oder Bauinschriften, je einen beziehungsweise eine aus Ehreninschriften oder Erwähnung durch Dritte. Die Grabinschriften nennen vier Frauen und einen siebenjährigen männlichen sacerdos; ein weiterer verbindet auf seinem Sarkophag die Grabinschrift mit einer Stiftungsnotiz. Zwei männliche hymnologi und eine weibliche tympanistria sind nur aus Grabinschriften bekannt, ebenso eine fanatica, wohl mit den Funktionen eines aedituus.12 Nur eine Dedikation nennt einen magister collegii cultorum.13 Bekannt sind mehrere quinquennales (und quinquennales perpetui) des collegium dendrophorum, das ebenfalls in den Umkreis dieses Kultes gerechnet werden muss.

Die schmale Datenbasis macht Interpretationen schwierig und fehleranfällig. Die männliche Dominanz bei den Ehreninschriften ist nicht so stark ausgeprägt wie im Isiskult. Kollegienbezogene Funktionen (magister, adlector) sind durch Dedikationsinschriften belegt, kultische Spezialfunktionen eher durch Grabinschriften (hymnologus, tympanistria, die verschiedenen -phoroi). Sieht man von der Ehrung durch das collegium Paenistrarum Sarapidis ab, gibt es keine „Gemeinde“, die ihrer „Priester“ gedachte; die Grabinschriften werden von den Verstorbenen selbst zu Lebzeiten oder durch ihre Gattinnen und Gatten oder Kinder errichtet. Demgegenüber treten auch die Quinquennales und das collegium dendrophorum in eine intensive Austauschbeziehung von Leistungen für und Ehrungen durch das Kollegium; dass für diese Position mehrfach Perlenhändler gewählt wurden, legt die ökonomische Basis dieser Wechselbeziehung offen.

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