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Vorwort

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Im Jahr 1926 schlossen die Mitgliedstaaten des Völkerbundes ein Abkommen zur Abschaffung von Sklaverei und Zwangsarbeit. In der im Jahr 1948 von den Vereinten Nationen verkündeten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sprach man sich erneut gegen die Sklaverei aus, und auch die Europäische Menschrechtskonvention, die 1950 in Rom unterzeichnet wurde, verbietet Sklaverei, Leibeigenschaft und Zwangsarbeit. Trotz dieser Willensbekundungen und Verbote sind die Sklaverei und andere Formen der Unfreiheit nicht Geschichte, sondern prägen vielmehr noch heute das Leben von Millionen von Menschen. Macht man sich auf die Suche nach den Anfängen und Ursprüngen dieser Formen von Ausbeutung und Abhängigkeit, so kann man diese bis in die frühen Hochkulturen des Vorderen Orients zurückverfolgen. Besonders deutlich kann man das Phänomen der Unfreiheit in der nicht nur für die westliche Welt so wirkmächtigen klassischen Antike greifen.

Ziel des vorliegenden Buches ist es, den Leser mit diesem wichtigen Abschnitt der frühen Geschichte der Sklaverei vertraut zu machen. Es ist weniger an Fachwissenschaftler gerichtet, sondern vielmehr an Studierende der historischen Fächer, an Lehrer, Schüler und auch an alle am Thema interessierten Laien. Diese will es vor allem mit den Grundlagen vertraut machen, auf denen unser Bild von Unfreiheit und Sklaverei in der klassischen Antike beruht.

Da fundierte Kenntnisse in den alten Sprachen heute nicht mehr vorausgesetzt werden können und dürfen, ist ein solches Kompendium von zentralen Quellentexten in deutscher Übersetzung nötig und, wie ich hoffe, überaus nützlich. Denn es soll nicht nur aus der Fülle der Überlieferung eine praktische Auswahl von wesentlichen Zeugnissen bieten, sondern es dem Leser, bei dem keine einschlägigen Vorkenntnisse vorausgesetzt werden, auch erleichtern, diese Quellen in ihrem historischen Kontext zu erfassen. Dazu sollen sowohl die Einleitung, die ausgewählte Aspekte der antiken Sklaverei vorstellt, als auch die kurze Charakterisierung der zitierten Autoren im Anhang dienen.

Der Schwerpunkt wurde neben einzelnen epigraphischen und papyrologischen Dokumenten vor allem auf literarische Zeugnisse aus dem Zeitraum von ca. 700 v. Chr. bis ins 5. Jh. n. Chr. gelegt, da diese „direkter zu uns sprechen“ können, als dies etwa bei archäologischen Funden und Befunden der Fall ist, für deren Verständnis und historische Würdigung in den meisten Fällen ein eingehenderer Kommentar notwendig ist, als dies in diesem Rahmen geleistet werden kann.

Ich bedanke mich bei den Herausgebern der Reihe dafür, dass sie mich mit dieser interessanten Aufgabe betraut haben, und Daniel Zimmermann von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft für seine Geduld und die Betreuung dieses Bandes. Mein Dank gilt auch Herrn Dr. Oliver Schipp (Mainz) für die mühevolle Arbeit des Korrekturlesens großer Teile des Manuskripts und für seine hilfreichen Hinweise. Besonderen Dank schulde ich auch meiner Frau und meinen Kindern für ihre Nachsicht, wenn das Familienleben aufgrund wissenschaftlicher Arbeiten zu kurz kommt. Gewidmet soll dieser Band der Erinnerung an meine Eltern Josef und Rosa Fischer sein, denen ich mehr verdanke, als dies hier ausgedrückt werden kann.

Krakau, im Frühjahr 2018

Josef Fischer

Sklaverei

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