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aa) Katholische Gründungen[21]

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In Dillingen[22] stiftete 1549 Fürstbischof Otto Truchseß von Waldburg eine Priesterlehranstalt. Das päpstliche (6. April 1551) und kaiserliche (30. Juni 1553) Privileg führte 1554 zur Umwandlung in eine Universität mit zwei Fakultäten, die bereits 1563 im offenen Widerstand zum Domkapitel zur Jesuitenuniversität umgebildet wurde. Damit war die erste Jesuitenuniversität auf deutschem Boden entstanden, die sich nicht am Prinzip der universitären Selbstverwaltung, sondern der strengen Ordenshierarchie orientierte. Als Besonderheit kann die 1616 erfolgte Gründung einer juristischen Fakultät vermerkt werden. Nach der Ordensauflösung erfolgte 1786 eine Umorganisation, die allerdings an der Degradierung zum bloßen Lyzeum im Jahre 1804 nichts mehr ändern konnte.[23]

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Würzburg[24] erhielt 1582 eine Universität mit allen Fakultäten im Zuge der Bemühungen des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn. Die Universität, die auf das 1561 bischöflich gegründete und 1567 von den Jesuiten übernommene Gymnasium zurückgeht, war bereits 1575 durch Kaiser Maximilian II. sowie im Folgejahr durch Papst Gregor XIII. privilegiert worden und erhielt ihre Finanzierung aus umgewidmeten Kirchenmitteln. Die Statuten (1587) der Universität lehnten sich an die von Ingolstadt an. Der Einfluss der Societas Jesu blieb beschränkt. Sowohl Kanzler als auch Rektor entstammten der Hierarchie des Würzburger Doms und im Gegensatz zu Ingolstadt entschied allein der akademische Grad über die Berufung zum Professor. Mit Beginn des 18. Jahrhunderts wurde Würzburg zu einem „Vorort katholischer Aufklärung“[25]. Gekennzeichnet war die Reformperiode durch die Betonung der landesherrlichen Gewalt, Innovationen im Lehrbetrieb und das Zurückdrängen der durch die Jesuiten vertretenen Scholastik.

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In Bamberg ging aus dem von Fürstbischof Ernst von Mengersdorf 1586 gegründeten Priesterseminar 1648 eine echte Hochschule (Academia Ottoniana Bambergensis) hervor. Durch die zunächst vollständige Dominanz der Jesuiten und die Beschränkung auf zwei Fakultäten reiht sich Bamberg mit Dillingen in die Gruppe der reinen Jesuitenakademien ein. Nach Auflösung des Jesuitenordens konnte hieraus 1773 die Universitas Ottoniana Fridericiana mit einer Universitätsverfassung gebildet werden.

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