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Kapitel 4

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Berlin Mitte

20. November 2014, 14:30 Uhr

Mit brummendem Motor hielt der Bus vor einem engmaschigen Metalltor, das mit einer Folie verdeckt war. Die junge Frau stieg aus, tippte mit ihren zarten Fingern einen Code auf ein Nummernfeld ein und hielt einen Chip an einen Scanner. Eine Warnleuchte blinkte auf und das Tor öffnete sich. Zügig stieg sie wieder ein, wartete einen Moment und fuhr auf das Gelände, welches in der Nähe einer Straßenbahnlinie lag. Das Tor schloss sich automatisch, nachdem das Fahrzeug passierte.

»Wo sind wir hier?«, fragte Ivy und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auf dem Areal befanden sich einige Gewächshäuser und Hochbeete.

»Im Institut für Seuchenkontrolle und Forschung«, antwortete Susann.

Mit weit aufgerissenen Augen drehte sich Ivy zu Rupert und Alice um.

Der erstaunte Doktor wandte sich an seine Freundin und übersetzte ihr das Gesagte von Susann.

Alice stutzte. »Ernsthaft?«

Ivy nickte, drehte sich zu Susann um, die den Wagen vor einem Backsteinfarbenen Gebäude parkte. Sie beobachtete die Fremde, die sie freudig ansah.

»Forscht ihr hier?«

Susann nickte. »Marvin und ich haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Virus zu erforschen. Deswegen bin ich auch sofort losgefahren, als ich heute Morgen eure Rauchzeichen gesehen habe.«

Ivy lachte befreit auf. »Rupert und Alice haben auch in den Staaten geforscht. Er ist Arzt, sie Pharmazeutin. Zumindest haben sie es versucht, ein Gegenmittel herzustellen.«

Aufgeregt beugte sich Rupert nach vorn und tippte die junge Frau an der Schulter an. »Wir … Ich … Du kannst dir gerade nicht vorstellen, wie glücklich ich bin!« Euphorisch wandte er sich an Alice zurück und drückte ihr einen dicken Kuss auf den Mund.

Susann kicherte vergnügt und stieg aus dem Auto aus.

Während die anderen aus dem Fahrzeug stiegen, öffnete Elmar den Kofferraum. Er reichte seinen Leuten die Gepäckstücke.

Andächtig sahen sie sich das teils verwilderte Areal an. Die Rosen wurden seit langem nicht mehr geschnitten, geschweige denn die Kugelahornbäume, die verteilt auf dem Rasen standen. Die Hecken waren ebenso aus der Form gewachsen. In den Gewächshäusern war die Erde jedoch frisch gegrubbert.

Neben dem Backsteinhaus war ein weiteres gläsernes Gebäude, welches über einen Gang verbunden war.

»Das Gelände ist sicher. Hier kommen keine Toten rein«, versicherte Susann und öffnete erneut über ein Touchpad am Eingang die gläserne Tür des Backsteinhauses. Mit einem Blumenkübel fixierte sie die Tür. »Kommt herein. Der Letzte macht die Tür zu.«

Nachdem Klaas als Schlusslicht die Tür schloss, lotste Susann die Gruppe über einen langen Gang in eine große Personalküche. Die Küchenzeile erstrahlte in hellen weiß und grau. Ein Tresen stand davor, an dem zwei Stühle standen. Im Raum befanden sich einige Tische und Sitzmöbel.

Kritisch begutachtete Klaas den Obstkorb.

»Greift zu. Die sind frisch geerntet«, empfahl sie, nahm eine Glaskanne aus dem Schrank und füllte etwas Wasser aus einem Wasserspender hinein.

»Wie geht denn das? Es gibt doch gar kein Obst mehr am Baum«, wunderte sich Rupert, nahm eine Birne in die Hand und inhalierte ihren süßlichen Duft.

»Wir haben sie im Labor gezüchtet. Nicht genmanipuliert, aber wir haben Methoden entwickelt, ganzjährig frisches Obst und Gemüse zu bekommen«, erklärte sie und stellte für jeden ein Glas auf den Tresen. Nach und nach füllte sie die Becher und präsentierte sie mit einer schwungvollen Handbewegung. »Frisches Wasser.«

»Wie kann es sein, dass ihr Strom und frisches Wasser habt?«, hakte Elmar stirnrunzelnd nach und nahm einen Schluck. Das Wasser schmeckte frisch und leicht süßlich.

»Wir brauchen keine Versorgung von außen«, erwiderte Susann kurz gebunden. »Das Gebäude, welches über den Glasflur erreicht wird, ist der Cube. Ich nenne ihn so«, grinste sie. »Das ist unser S4 Labor.«

»Was ist ein S4 Labor?«, wollte Klaas wissen.

»Ein Hochsicherheitslabor der Stufe 4. Hier wird an tödlichen Virusarten geforscht«, antwortete Rupert schnell und Susann nickte ihm beeindruckt zu.

»Der Zutritt ist strengstens verboten. Nur Marvin und ich dürfen da rein«, bekräftigte sie mit strengem Blick. »Aber ich möchte euch gern das rote Gebäude zeigen.«

Sie führte die Gruppe über den Flur zurück zum Eingang und blieb vor einem lichtdurchfluteten Treppenaufgang stehen. Gegenüber der Treppe war die Glastür, die zum Cube führte. Susann führte sie die Treppenstufen empor. Die Wand des Aufganges bestand aus großen Glassteinen, die das Tageslicht hineinließen. Sie boten lediglich einen verschwommenen Blick auf das Gelände dahinter.

Im ersten Obergeschoss reihten sich ein paar Zimmer den Flur entlang.

»Hier sind einige Behandlungszimmer. Früher waren es Büros ... Ich würde euch gern untersuchen.«

»Wir wurden nicht gebissen«, sagte Ivy forsch.

Doch Susann schüttelte den Kopf. »Jeder Überlebende, der hier vorbeikam, wurde von uns untersucht. Wir nehmen Blutproben und testen sie.«

Ivy wurde hellhörig. »Kamen viele vorbei?«

»Einige. Aber in letzter Zeit ist es echt selten geworden. Seit einem halben Jahr haben wir keine Überlebenden mehr gefunden«, seufzte die junge Frau schwer.

»Wieso untersucht ihr das Blut? Man sagte uns, dass alle Menschen infiziert sind«, wunderte sich Rupert.

»Das stimmt so nicht«, widersprach Susann. »Wir hatten auch schon zwei gefunden, die keinen Virus in sich hatten.«

Klaas wandte sich an Mac und Alice und übersetzte für die beiden, während Rupert regelrecht die Spucke wegblieb.

»Aber wie-«, stammelte der Halbgott in Weiß und griff sich ungläubig an die Stirn.

»Wo sind die Überlebenden hin, nachdem sie hier ankamen?«, drängte Ivy. Sie hoffte auf Informationen über die Evakuierungszentren.

»Die sind weitergezogen. Alle. Wir konnten ihnen nicht die Sicherheit bieten, die sie wünschten«, erklärte sie betrübt und zeigte auf die zweite Etage.

Susann stieg die Treppen voran nach oben und betrat die zweite Ebene, die sich in keiner Weise von der ersten unterschied. Selbst der Linoleumboden hatte die gleiche Farbe.

»Hier und in der dritten Etage befinden sich Doppelschlafzimmer und zwei Bäder. Ihr könnt euch ein Zimmer aussuchen. Die ersten beiden sind Marvin und mein Zimmer. Seid sparsam mit dem Wasser.«

»Ich dachte, ihr seid nur zu zweit?«, stutzte Elmar und lief in den Flur hinein.

»Ja, sind wir auch. Aber anfangs waren wir mehr und gemeinsam richteten wir die Zimmer ein. Aber … nach und nach wurden es weniger. Sie verließen das Institut und kamen nicht mehr zurück«, sagte Susann seufzend und strich durch ihre lange Mähne. »Im vierten Stock befinden sich die Konferenzräume und im fünften Lagerräumen der Personalabteilung sowie die Büros … aber die nutzen wir kaum.«

Zögernd stand die Gruppe zusammen und haderte damit, sich einen Schlafplatz zu suchen.

»Richtet euch ein. Ich werde Marvin Bescheid sagen, dass ihr da seid.« Susann war in Begriff nach unten zu gehen, drehte sich jedoch noch einmal zu den Überlebenden um. »Wenn er zu uns kommt, erschreckt nicht. Seine Aufmachung sieht etwas … ungewöhnlich aus.«

Fragend blickten sie sich einander an. Doch das Bedürfnis nach Ruhe und Wärme war in dem Moment dringlicher. Sie schauten sich in den spärlich eingerichteten Zimmern um.

Ivy nahm den Raum gegenüber dem Badezimmer in Beschlag. Sie legte ihren Rucksack auf das Feldbett und nahm auf der quietschenden Matratze einen Augenblick Platz. Ein kleiner Kleiderschrank, ein Schreibtisch und ein weiteres Bett. Mehr gab es nicht. Die bodentiefen Fenster waren mit einem Außengitter gesichert. Ivy sah vom Bett aus auf das Institutsgelände. Die Sonne schien in das Zimmer und ließ die Staubpartikel tanzen.

Seufzend stand sie auf, kippte das Fenster und roch die kalte Novemberluft, die eine Mischung aus Herbstlaub und Nässe mit sich trug.

Ich bin gespannt, was uns erwartet. Was ist mit diesem Marvin? Hatte er etwa einen Unfall und ist vollkommen entstellt? Was wird passieren, wenn einer von uns den Virus gar nicht in sich trägt? Muss er dann hierbleiben?, fragte sie sich selbst und lehnte mit dem Kopf an der Scheibe.

Reiß dich zusammen! Diese ganzen Fragen bekommen ihre Antworten zur rechten Zeit. Sei froh, dass du in einem warmen Zimmer sitzt und dir da draußen nicht den Arsch abfrierst, fauchte sie ihre innere Stimme an.

Grübelnd drehte sich Ivy zu Ruben um, der sie schwanzwedelnd ansah. Sie schmunzelte. »Jetzt hast du auch ein eigenes Bett, mein Freund.« Sie klopfte auf die Decke des anderen Feldbettes und der Hund sprang freudig darauf. Nachdem er sich ein paar Mal hin und her gedreht hatte, ließ er sich mit einem schweren Seufzer nieder und leckte sich erwartungsfroh die Lefzen.

Plötzlich klopfte es an der Tür und Elmar schaute hinein.

»Wollen wir nach unten gehen?«

Ivy nickte und folgte dem Hünen mit Ruben an der Seite.

*

Gespannt wartete die Gruppe an der kleinen Tafel, die sie mit Susann aus den Tischen zusammengestellt hatten. Alle waren nervös und sahen abwechselnd zu Susann, die eine Kanne Kaffee kochte. Mit Tassen, Zucker und Trockenmilch bewaffnet, kam sie zum Tisch und verteilte es an alle.

»Ihr seid ja sehr gut ausgestattet«, sagte Alice auf Englisch und Susann nickte ihr dankend zu.

»Diese Einrichtung ist auf solche Situationen vorbereitet«, antwortete die junge Frau ebenso auf Englisch, sehr zur Freude von Mac und Alice. »Wir sind vollkommen unabhängig von Strom- und Wasserwerken. Die Wasseraufbereitungsanlage erfüllt ihren Zweck. Die Oberfläche des Cubes ist mit transparenten Photovoltaikzellen ausgestattet, sodass wir immer genug Strom zur Verfügung haben. Ebenso die Glasfront des Treppenaufgangs und des Zwischengangs. Es ist wahrlich vom Vorteil nicht auf fossile Brennstoffe angewiesen zu sein.« Susann blickte in große fragende Gesichter, schenkte sich Kaffee ein und setzte sich zu ihnen. »Ich kann mir vorstellen, dass das sehr viel für euch ist. Und dass ihr einen verdammt langen Weg hattet. Marvin und ich heißen euch herzlich willkommen.«

Plötzlich klingelte das Telefon an der Wand. Die junge Frau stand auf, nahm den Hörer ab und brummelte etwas hinein. Dann legte sie auf und drehte sich zur Gruppe um. »Ich hole Marvin. Das dauert ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten.«

Ivy stand auf und lugte in die Schränke, als Susann im Gang verschwunden war. Neben allerlei unterschiedlichen Konserven, Trockennahrungsmitteln und Geschirr, fand sie eingewecktes Obst und Gemüse. Kopfschüttelnd schloss sie die Schranktüren.

»Was haltet ihr von dem Laden?«, fragte sie und lehnte locker am Tresen, während ihre Hände ihre Kaffeetasse umschlangen.

»Ich will ehrlich sein. Für Alice und mich ist das hier der Himmel auf Erden. Wirklich. Wir könnten all unsere Erkenntnisse mit ihnen teilen. Vielleicht könnten wir sie auch voranbringen in ihrer Arbeit«, erwiderte der Arzt und tätschelte liebevoll die Hand der Pharmazeutin.

»Vielleicht sollten wir ein paar Tage hierbleiben und erst einmal in aller Ruhe ein Auto suchen und die Lage im Allgemeinen checken«, schlug Mac vor und ließ sich auf dem Stuhl nach hinten fallen.

Elmar und Klaas nickten dem Amerikaner zustimmend zu.

»Wir können uns nicht blind in etwas rein stürzen, von dem wir keine Ahnung haben. Ein Anhaltspunkt ist dein Zuhause. Dort fangen wir an. Alles andere muss jedoch geplant werden, Ivy. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben«, mahnte Elmar mit hochgezogenen Augenbrauen.

Grübelnd hielt Ivy inne und nickte zustimmend.

Plötzlich ging die Tür auf und Susann kam herein. Allein.

»Marvin hat mich gebeten, einige Dinge vorher mit euch zu besprechen beziehungsweise euch darüber zu informieren. Das ist wichtig für euch«, sprach sie in fließendem Englisch, um es für Mac und Alice verständlich zu machen.

Sie setzte sich an den Tisch, hielt einen Moment inne, um sich die richtigen Worte zurechtzulegen, und seufzte schwer. »Marvin wird gleich mit einer Vollschutzmaske gekleidet hier eintreten. Haltet Abstand.«

»Ist er ansteckend, oder was?«, witzelte Elmar und Susann nickte. Sein Grinsen verschwand auf der Stelle.

»Der Virus benutzt bestimmte Menschen als eine Art Wirt, um sich weiter ausbreiten zu können. Marvin ist einer von ihnen und überträgt den Virus über die Atemluft und Schweiß. Solange wir noch keine Blutergebnisse von euch haben, haltet ihr besser Abstand.«

»Ich bezweifle, dass jemand von uns immun ist«, meinte Klaas überzeugt. »Wir hatten deren Blut an unseren Händen, im Gesicht. Überall!«

»Wir nahmen in den ersten zwei Jahren ungefähr knapp eintausendneunhundert Blutproben, von denen zwei keinen Virus beinhalteten«, erzählte Susann mit ernstem Blick.

»Wie kann das sein?«, raunte Ivy grübelnd.

»Wir gehen davon aus, dass diese Personen bereits an Pocken erkrankt und diese ohne weiteren Schaden überstanden hatten. Diese Eigenschaften wollten wir für ein Heilmittel nutzen, jedoch hatte einer der Probanden den HI-Virus, der andere Hepatitis C. Somit nicht brauchbar für die Forschung«, fügte Susann hinzu.

Klaas grübelte vor sich her. »Wenn sie immun waren und gebissen werden, erwachen sie trotzdem nach dem Tod wieder zum Leben? So, wie die anderen auch?«

»Selbst ein Biss kann sie nicht infizieren, da das körpereigene Immunsystem gegen den Grundstamm ankämpft. Er kennt den Virus bereits«, erwidert Susann.

Plötzlich stutzte Mac und erhob seine Pranke. »Wie kam es überhaupt zur Seuche? Zu dieser Apokalypse?«

Susann sah nervös zur Tür und umklammerte ihre Tasse. »Das sollte euch vielleicht Marvin erklären.«

»Und wo ist er?«, hakte Mac ungeduldig nach.

»Er wird bald bei uns sein«, erwiderte die junge Frau.

Just in diesem Augenblick ging langsam die Tür auf und die Gruppe sah erwartungsvoll zum Türblatt. Ruben erhob sich wachsam und war in Angriffsstellung. Ivy musste den Hund am Halsband packen und ihn zurückhalten.

Eine aufgedunsene Gestalt trat in langem Kittel, Handschuhen und Vollschutzmaske vor die fremde Gruppe. Die kleinen Augen hinter der Maske, von den anderen kaum sichtbar, musterten die Fremden.

Susann kam ihm entgegen, holte einen Stuhl und die Gestalt setzte sich ächzend nieder.

Rupert musterte ihn ebenso und war skeptisch.

»Marvin, das sind Rupert, Alice, Mac, Ivy, Elmar und Klaas. Das ist Dr. Marvin Stephan.«

Zögernd erhoben sie die Hand zum Gruß und verspürten den inneren Drang Reiß aus zu nehmen. Ein Fluchtgedanke.

»Es ist uns eine Freude, sie kennenzulernen, Dr. Stephan«, rief Rupert ihm zu.

Doch Marvin wiegelte mit der Hand ab. »Niemand braucht mich zu Siezen. Ich bin Marvin.«

Totenstille machte sich im Raum breit und sie spürten seine beobachtenden Blicke. »Ihr kommt also aus den Staaten, ja? Soll ich englisch reden für die beiden? Sieht es da genauso aus wie hier?«

Stumm nickten sie ihm zu. Seine Aufmachung schüchterte sie zusehends ein. »Susann sagte, ihr seid mit einem Flugzeug heute Morgen gelandet. Ich habe die Rauchwolken auch gesehen, aber ich hätte nie gedacht, dass es Überlebende sind, die dafür verantwortlich sind.«

»Es waren Leute von der Air Force, die uns hierherflogen. Leider haben sie die Landung nicht überlebt«, erwiderte Ivy bedauernd.

Sie hörten seinen schweren Atem unter der Maske, welches sie an ›Darth Vader‹ erinnerte.

Marvin sah zu Alice und Rupert. »Wie weit seid ihr mit eurer Forschung gekommen? Irgendwelche interessanten Erkenntnisse gewonnen?«

»Ähm ... Ich bin so verblüfft einen Wissenschaftler zu sehen, dass ... Ich müsste nachschauen«, stammelte Alice aufgebracht vor sich hin.

Der Virologe stand auf, ging um den Tresen herum und setzte sich auf einen Barhocker. Wieder hielt er inne und sah jeden einzeln an. »Ihr wollt sicherlich wissen, wie es zu all dem kam, oder?«

»Naja«, zweifelte Klaas. »Irgendwo interessiert es mich schon. Schließlich möchte ich die Ursache wissen, warum mit großer Wahrscheinlichkeit meine Freunde und Familie tot sind.«

Beruhigend tätschelte Elmar seine Hand. Er spürte, dass sein Mann in leichte Rage verfallen war.

Argwöhnisch blickte Marvin zu Susann und dann wieder zu den Überlebenden. »Warum seid ihr wieder hergekommen? Ihr hattet doch sicherlich ein schönes Zuhause oder so in der Art? Nicht?«

»Weil ich meine Kinder suche«, antwortete Ivy.

Erstaunt zog er die Augenbrauen hoch und wirkte belustigend auf sie. »Und du denkst wirklich, dass sie noch am Leben sind?«

Susann warf ihrem Forschungspartner einen mahnenden Blick zu und schüttelte den Kopf.

»Ich weiß, dass sie noch am Leben sind« behauptete Ivy standfest und hörte ein abwertendes Kichern unter der Maske.

Susann kam kopfschüttelnd auf ihn zu, füllte ein Glas mit Wasser und stellte es vor ihn hin. »Sie haben es verdient, die Wahrheit zu erfahren«, sagte sie leise.

Bedrückt hielt Marvin für einen Moment inne und sah sie müde an. Behutsam legte sie ihre Hand auf dessen bedeckten Oberarm und strich mit der anderen über seinen speckigen Rücken.

»Okay … Dann solltest du noch mal Kaffee kochen. Das wird eine laaaange Geschichte werden …«

***

Lethal Vacation

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