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VOM DJ ZUM HARRY HIRSCH – JOURNALISTISCHE ANFÄNGE
ОглавлениеEin Kreuzworträtsel. Es begann mit einem Kreuzworträtsel. Meine erste journalistische Arbeit. Was bitte schön ist daran journalistisch, wird sich manch einer fragen. Vermutlich auch zu Recht. Journalismus ist ein nicht geschützter, sehr dehnbarer Begriff. Ich lege ihn an dieser Stelle sehr weit aus und bezeichne das Kreuzworträtsel einfach als den Anfang meiner journalistischen Tätigkeit.
Schon vorher hätte ich gerne etwas geschrieben. Für die Schülerzeitung des Ratsgymnasiums in Gladbeck. Aber ich traute mich nicht. Mangelndes Selbstbewusstsein, gepaart mit einer Portion Scham. Also musste ein Kreuzworträtsel her. Ich war vielleicht 15 Jahre alt, als ich das Rätsel entwickelte. Veröffentlicht wurde es in den Lamberti-Nachrichten.
Nun findet man die Lamberti-Nachrichten nicht zwischen der WAZ oder den Ruhr-Nachrichten. So hieß die Pfarrzeitung der katholischen Gemeinde St. Lamberti im Zentrum von Gladbeck. Gladbeck, das später traurige Berühmtheit als Tatort eines der schlimmsten Geiseldramen der deutschen Geschichte erlangen sollte (bei den Namen Degowski und Rösner dürften bei vielen noch heute die Alarmglocken klingen). Die Artikel der Lamberti-Nachrichten wurden auf eine Matrix geschrieben, abgezogen, händisch Seite für Seite zusammengefügt und am Ende oben links getackert. Für 50 Pfennig konnte man sie am Wochenende nach den Messen erwerben.
Chefredakteur war mein Freund und Mitschüler Thomas Felder, der sich vorzugsweise mit geschichtlichen und politischen Themen befasste. Andere Mitarbeiter behandelten kirchliche Themen. Aber das war alles nicht mein Ding.
Mein Ding war Sport! Vorzugsweise die Ballsportarten wie Basketball, Handball, Fußball. Ich selbst hatte bei Preußen Gladbeck auf dem Ascheplatz mittrainiert, fand aber mehr Gefallen an Basketball. Vor allem im Winter war es angenehmer, indoor zu spielen, als sich draußen den Hintern abzufrieren.