Читать книгу Konstruktive Rhetorik in Seminar, Hörsaal und online - Jürg Häusermann - Страница 50

Kontakt aufnehmen, Kontakt halten

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Natürlich hat man das Publikum längst wahrgenommen. Aber kurz vor dem Beginn der Rede braucht es ein paar Sekunden, in denen bewusst Kontakt mit aufgenommen wird – der Kontakt, der durch den Vortrag hindurch gehalten wird. Es ist notwendig, sich dafür die Extrazeit zu nehmen, für Blickkontakt, ohne dabei gleichzeitig einen sicheren Stand zu suchen, ohne noch mit der technischen Einrichtung zu kämpfen.

Dies ist die Chance, Kontakt anzuknüpfen, der während der ganzen Zeit nicht abbrechen wird.

Keine Angst vor Banalitäten: Wenn es im Raum plötzlich zu dunkel ist oder zu kalt oder zu stickig, wenn eine Unruhe entsteht, wenn nicht klar ist, ob alles bis in die hinterste Reihe zu verstehen ist, braucht dies den Kontakt mit dem Publikum nicht zu unterbrechen. Es kann angesprochen werden – ruhig und selbstverständlich. Für viele solche Dinge sind die Leute im Saal kompetenter und können helfen. Und das zu thematisieren, kann als Chance genutzt werden, das gemeinsame Interesse zu betonen – am besten natürlich dann, wenn sich das betreffende Problem auch gemeinsam lösen lässt.

Unmittelbar vor der Rede

»Nähere dich deiner Redeposition bewusst. Erkenne, wie sich dein Spielraum vergrößert.

»Nimm den Raum und dein Publikum aus der Position des Redners wahr.

Zeige durch deine Haltung, dass du den gesamten Raum einnimmst.

Während der Rede

»Wechsle gelegentlich die Perspektive: Was sehen die anderen? Was können sie zum Vortrag beitragen, weil sie in eine andere Richtung blicken?

»Teile deine Raumwahrnehmung: Thematisiere Ungewöhnliches, das dich stört oder belustigt!

Lass dir helfen, wenn das Licht oder die Akustik verändert werden müssen!

Nach der Rede

»Verlasse deine Redeposition und akzeptiere, dass „dein“ Raum wieder kleiner wird und nicht mehr alle Blicke auf dir ruhen.

Konstruktive Rhetorik in Seminar, Hörsaal und online

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