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Mit seinen großen, gelben Blüten ist der Schlitzblättrige Sonnenhut eine Schönheit unter den Einwanderern.

Schlitzblättriger Sonnenhut

Rudbeckia laciniata

Familie der Korbblütler

(Asteraceae)

Wer Ende Juli bis in Bremen Anfang Oktober zur Blütezeit so richtig was hermacht, das ist der aus dem östlichen Nordamerika stammende, bis 3 Meter hohe Schlitzblättrige Sonnenhut (Rudbeckia laciniata). Mit diesem wissenschaftlichen Namen ehrte Carl von Linné die schwedische Familie Rudbeck, die in drei Generationen geachtete Botaniker hervorbrachte, unter anderem den Universalgelehrten und Botaniker Olof von Rudbeck (1630 – 1702).

In Deutschland über weite Gebiete völlig fehlend, bildet dieser Schönling mit um die 10 Zentimeter breiten Sonnenblumen unregelmäßig verteilte Kleinareale aus – überwiegend an Flüssen und Strömen mit nährstoffreichem (Brack-)Wasser.

Vor allem in der Lausitz (Spree!, auch an der Neiße), in und um Berlin, in und um Rostock, an der mittleren Saale, in und um Bremen (Weser, Hamme, Wümme, massiv im Bereich der City), in Niedersachsen im Südkreis Cloppenburg oder 2021 ganz frisch etwa zehn Exemplare an der Luhe in Winsen (bei Hamburg). Auch zwischen Main und Donau sowie im Bergischen Land an einigen Talsperren und massenhaft längs der Wupper (»Solinger Gold«, »Wuppertaler Gold«) findet man ihn.

Das hat die frühere Nutzung als Zierpflanze befeuert, in mehreren Sorten ist diese Pflanze noch heute käuflich.

Mit extrem widerstandsfähigen Ausläufern umwächst der Schlitzblättrige Sonnenhut selbst dicke Wackersteine, wurzelt im Kies und Schlick und nimmt es sogar mit Weiden und Erlen auf.

Die bis 40 Zentimeter langen Blätter weisen drei bis elf schlanke Teillappen auf. Dekorativ ist auch der am Ende graue Samenstand, wenn vierkantige, schwimmfähige Samen allmählich abfallen und noch weit ins nächste Frühjahr eine hübsche Spindel verbleibt.

Den Schlitzblättrigen Sonnenhut gibt seit 1650 in Mitteleuropa, seit 1790 in Deutschland und seit 1890 im Bremer Raum, wo er auch unter dem Namen »Bahnwärterpflanze« bekannt ist.

Lokal nimmt er stark zu, auch durch verdriftete Wurzelstöcke. Tatsächlich verdrängt er auch mal andere Pflanzenarten. So leidet ab dem Jahr 2000 an Hamme und Wümme bei Bremen das in Deutschland stark gefährdete Sumpf-Greiskraut sichtlich. Woanders duelliert sich dieser Querulant mit Staudenknöterich-Arten, ebenfalls mit Erfolg.

In Ostsachsen gibt es eine neue Form mit grünen Röhrenblüten an der Großen Röder mit Nebenbächen (»Rödertalblume«).

Junge Blätter und Sprosse kann man zu Eintöpfen, Gemüse und Salaten verwenden. Ein Tee aus den Wurzeln wirkt darm- und magenberuhigend. Umschläge aus den Blüten helfen bei Hautverletzungen.

Der Segen der Einwanderer

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