Читать книгу Der Segen der Einwanderer - Jürgen Feder - Страница 21
ОглавлениеDie Scheibenblüten des Schwarzfrüchtigen Zweizahns sind nur aus gelben Röhren aufgebaut.
Schwarzfrüchtiger Zweizahn
Bidens frondosa
Familie der Korbblütler
(Asteraceae)
Die Gattung der Zweizähne ist unter Naturfreunden äußerst unbeliebt, obwohl von weltweit 240 Arten nur fünf in Deutschland wachsen. Das liegt an ihren oft schwer bis nicht zugänglichen Lebensräumen, an ihrer schweren Unterscheidbarkeit mit hoher Variabilität, und außerdem nerven an Hosenbeinen und Socken zur Fruchtzeit von Oktober bis Dezember ihre pikigen Früchte.
Eine Art davon ist seit 1736 neu bei uns, der Schwarzfrüchige Zweizahn (Bidens frondosa). Da geht es ja schon weiter, alle Zweizähne sind irgendwann schwarzfrüchtig, die Blätter sind fast gleich, die Stängel auch. Ein Stelldichein geben sich dieser hier, der Dreiteilige, der Nickende, der Strahlige und dann auch mal der Verwachsenblättrige – auch ein Neophyt, seit 1865.
Aus Nordamerika kommend, hat der Schwarzfrüchtige Zweizahn sich der nährstoffreichen Teich- und Flussufer, der Schlamm- und kurzwüchsigen Sumpfflächen, auch mal der Bauernhöfe bemächtigt. Lange ist von ihm wenig bis nichts zu sehen, bis er sich in der zweiten Jahreshälfte endlich aufmacht. Dann schafft er es mit oft weinrot-bräunlichen Stängeln sogar bis auf 2 Meter Höhe.
Die Blätter sind meist fünfteilig, sitzen an langen Stielen und sind grau-grün, das Endblättchen ist im Gegensatz zum häufigeren Dreiteiligen Zweizahn deutlich und lang gestielt. Bis 1,5 Zentimeter breite Scheibenblüten, aufgebaut nur aus gelben Röhren, erscheinen fast dichotom meist zu dritt bis zu fünft. Die abgeflachten Früchte (Achänen) besitzen zwei bis auch drei harte Grannen mit rückwärts gerichteteten Borsten und auf höckeriger Fläche aufwärts gerichtet behaart. Ein Quereinsteiger, der sich in Deutschland fast unbemerkt allmählich ausgebreitet hat, aufsässig und zumindest nördlich des Mains nirgendwo mehr fehlend.
Auch essen kann man diesen Zweizahn nicht, kaufen kann man ihn nicht, aber manchmal brauche ich im Herbst eine Viertelstunde, um seine juckenden Fruchtpakete wieder loszuwerden. Genau dann, wenn die Tage eh schon immer kürzer werden. Also, wegen dieser Art bin ich bestimmt nicht zu diesem Buch-Thema gekommen. Dieser Neophyt ist hier unverzichtbar, weil er eben ziemlich häufig ist.