Читать книгу Der Segen der Einwanderer - Jürgen Feder - Страница 20
ОглавлениеBis weit in den Oktober hinein blüht die Neubelgische Aster und nährt Insekten.
Neubelgische Aster
Aster novi-belgii
Familie der Korbblütler
(Asteraceae)
Zur »Abteilung Attacke« zählt die Neubelgische Aster (Aster novi-belgii, Aster = Stern), die wie viele andere Astern-Arten auch aus Nordamerika im 18. Jahrhundert zu uns reingegrätscht ist.
Gleich 8 von 13 echten Astern-Arten in Deutschland sind kompetent in Sachen Neophyten. Sie firmieren unter der neuen Gattung Symphyotrichum, von denen die meisten früher innerhalb der Gattung Aster behandelt wurden. Ersterem folge ich nicht, denn »aster-reiner« als bei der Neubelgischen Aster kann es wirklich nicht zugehen! Bei dieser Spezies scheint sich der Vorwärtsdrang in den letzten zehn Jahren etwas abgeschwächt zu haben. Kleinblütige Astern wie die Lanzettblättrige Aster und die Kleinblütige Aster haben ihr den Rang abgelaufen.
Die Neubelgische Aster ist jedoch nach wie vor am weitesten verbreitet und macht auch durch ihre vielen bis 3 Zentimeter breiten, blauen bis purpurvioletten Blüten am meisten her. Bis 1,6 Meter hoch gibt sie Flussufern, aber auch Kanälen, Graben-, Straßen- und Wegrändern sowie auf Brachflächen und in Hochstaudenfluren bis Oktober einen letzten Herbstglanz. Mit einem eifrigen System aus Wurzelkriechern kann sie größere Flächen erobern, was ihr als ehemalige Zierpflanze zum oft endgültigen Verweis aus Gärten und Parks verhalf. Wir sehen das nicht mit Sorge, denn Astern sind auch letzte Nahrungsreserven für Bienen, Hummeln und Fliegen. Allen neuen Astern aus der Neuen Welt gemein sind schlanke Lanzettblätter, aber bei der Bestimmung helfen unterschiedliche Blütezeiten, Blütengrößen, Blütenfarben und Behaarung. Gut auch, dass unsere durchweg kleinwüchsigeren heimischen Astern (Alpen-, Berg-, Gold-, Strand-Aster sowie das Maßliebchen) mit all den anderen »unten am Fluss« nicht ins Gehege kommen können. Dagegen halten sich mehrere Neo-Astern auch schon gegenseitig in Schach.