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Die leuchtend gelben Blüten der Laugenblume sind von Juli bis September zu bewundern.

Krähenfußblättrige Laugenblume

Cotula coronopifolia

Familie der Korbblütler

(Asteraceae)

Tatsächlich unverwüstlich ist der allererste Protagonist, die Krähenfußblättrige Laugenblume (Cotula coronopifolia), nun nicht gerade. Das liegt an der für diese Art aus Südafrika kaum furchteinflößenden Wuchshöhe von nur 5 bis 25 Zentimetern. Attribute wie aggressiv, insistierend, offensiv, unduldsam oder ungehobelt passen hier ganz und gar nicht. Wirklich sperrig ist bei ihr nur der Name, in Ostfriesland auch liebevoll, kurz und passend »Knoopje« genannt. Da kommen wir der Sache auch schon ganz nahe – wie leuchtend gelbe Knöpfe strecken sich die bis zu 12 Millimeter breiten, nur aus Röhrenblüten aufgebauten Blütenköpfe von Juli bis September zur Seite und nach oben.

Sperrig wie der Name ist vielleicht seine kompakte Verzweigung, oft in Rotbraun. Die fleischigen Blätter der einjährigen Pflanze sind länger als breit, lanzettlich, fiederteilig bis tiefer gezähnt. Und das Dollste: Wo die Krähenfußblättrige Laugenblume wächst, wächst sie dann auch sehr gerne – das zeigt sie oft durch große Anteilnahme auf schlickigen, selten sandigen, nassen, gerne auch kurzzeitig meeresüberspülten, vollsonnigen Stellen. Und vorher wuchs da wahrscheinlich gar nichts, ein echter Lückenbüßer, ein pflanzlicher Opportunist also – und dagegen kann nun wirklich niemand etwas haben. Das alles aber nicht überall an unseren Küsten, aber doch ziemlich regelmäßig.

Hotspots von Knoopie liegen z. B. ganz namenspassend an der Unterems, insbesondere in der Stadt Emden, am Dollart, auf Langeoog, südlich von Bremerhaven an der Unterweser, an der Außenelbe, an der Förde von Eckernförde (Schlei), auf Fehmarn (2020 viel im Westen beim Örtchen Orth) und zwischen Wismar sowie Rügen.

Im nahen Binnenland ist dieser Halophyt dagegen gar nicht mehr zu finden, etwa auf alten Gänseangern – hier liegen aber die Anfänge ihrer Geschichte. Und über die wissen wir besonders gut Bescheid: Erstmals in Europa sah 1749 der Arzt Paul Heinrich Möhring aus Jever die Krähenfußblättrige Laugenblume im tiefen Ostfriesland – bei Riepe Ochtelbur und Bangstede im heutigen Landkreis Aurich.

Dienstbeflissen schickte er einige Exemplare davon zum berühmten Pflanzenpapst Professor Carl von Linné nach Uppsala in Schweden. Der sie dann auch 1763 in seinen »Species plantarum« auf Seite 1257 aufführte: »Cotula coronopifolia habitat in Aethiopia, nunc in Frisia inundatis prope Emden. Moehringio teste«, ist da zu lesen (wobei »Aethiopia« hier unklar bleibt – zitiert aus van Dieken 1970: 260). So ging es damals bei uns los, wobei die Krähenfußblättrige Laugenblume heute als weltweiter Neophyt gilt, ein Kosmopolit also.

So sah ich dieses goldige Schätzchen auch schon mehrfach auf Mallorca (Albufera). Und Linné ließ sich auch nicht lumpen. Zum Dank verewigte er Möhring in einer häufigen, allerdings unscheinbaren Hecken- und Waldflanze, der Dreinervigen Nabelmiere (Moehringia trinervia).

Van Dieken übermittelt leider nicht auch noch ob sich Möhring nun ob seiner Verewigung darüber gefreut hat oder, ob er sich eher etwas gegrämt hat, dass Linné keine attraktivere Pflanzenart für ihn fand. Fest steht, weitere, allerdings unbeständige Vorkommen in ganz Ostfriesland, z. B. auf Borkum und Norderney, heute auf Langeoog, säumten dann den Laugenblumen-Weg, der einzigen Art von weltweit 55 dieser so erhabenen Gattung. So richtig was können kann die Krähenfußblättrige Laugenblume nicht, bis auf gut aussehen und in der Vegetationsperiode im Brackwasser den Boden festzuhalten. Da sie sich auch auf kurzwüchsigen, pfützenreichen Rinderweiden hält, könnte die eine oder andere Pflanze aber doch auch mal in einem übereifrigen Kuhmaul landen.

Der Segen der Einwanderer

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