Читать книгу Schulkampf in Frankfurt - Jürgen Pyschik - Страница 11

Der Schulentwicklungsplan 1 zeigte sich so als konsensfähiger Plan zur Modernisierung des Frankfurter Schulwesens. Die Grundlagen, Trennung von Grund - und Hauptschule waren weitgehend von allen Parteien akzeptiert, an der handwerklichen Solidität der Planung gab es ebenfalls keinen Anlass zu Zweifeln. Die wirklich kritisch-strittigen Aspekte standen erst in der Zukunft an und sollten dort weiteren plebiszitären Verfahren unterworfen sein. Dazu kam, dass dieses Konzept nach den immensen Aufbauleistungen der Stadt letztlich nur noch Investitionen im Grundschulbereich erforderte und sich die Umgestaltung der Volksschuloberstufe sogar noch “rechnete“. So verwies Fraktionsvorsitzender Moog (CDU) in der Schlussdebatte selbst auf die erzielbaren Einsparungen. “Die Einrichtung der Hauptschule bietet nicht nur pädagogische und bildungsmäßige, sondern darüber hinaus auch wirtschaftliche Vorteile. Die rationelle Ausnutzung vorhandener Schul- und insbesondere Fachräume führt zu finanziellen Einsparungen“. (a.a.O., S.32) Und auch der Stadtrat Cordt rechnete vor, dass diese Planung zu einer Einsparung von 37 Millionen führe.

War so auf politischer Ebene zunächst der Konsens hergestellt, so war doch nicht zu erwarten, dass die Fortsetzung dieses Ansatzes, der geplante Teil II des Planes, ebenso reibungslos das Stadtparlament passieren würde. Die angelegten, aber in der Debatte wie im Plan selbst nur unterschwellig vorhandenen Gegensätze charakterisierte die FAZ in einem Nachtrag zur Schuldebatte. “In den paar Seiten des Planes steckt der Beginn einer Bildungsrevolution, in unscheinbaren Tabellen und eine Seite Begründung verpackt. Da steht kein überflüssiges Wort, keines aber auch, das nicht ebenso als organische Weiterentwicklung des Gewachsenen auslegbar wäre... Mit 11 Förderstufen an 28 Hauptschulen bis zum Jahre 1972 werden Fakten gesetzt, die das von Cordt angesteuerte Ziel vorbereiten, die integrierte Gesamtschule, liebloser und im Jargon seiner Gegner gesagt, die „Cordt´sche Einheitsschule“ (FAZ v. 12.5.66)