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Der landespolitische Hintergrund
ОглавлениеIm Jahre 1965 veröffentlichte der Hessische Ministerpräsident den Großen Hessenplan, der ein landespolitisches Entwicklungskonzept für die Jahre 1965- 1974 vorstellte. Teil dieses Konzeptes war auch ein kulturpolitischer Entwurf, den der damalige Kultusminister Schütte unter dem Titel “Kulturpolitik in Hessen“ (Schütte, E., Kulturpolitik in Hessen, Wiesbaden 1966) ausführlich erläuterte. Er griff dabei in doppeltem Sinne auf Erfahrungen aus den USA zurück: Zum einen zitierte er die dort gewonnene Erkenntnis, dass Investitionen in das Bildungswesen oft ertragreicher für die Produktivität der Volkswirtschaft sein können als Sachanlagen, zum anderen verwies er auch hinsichtlich der Methode einer Planung auf der Basis bildungsökonomischer Analysen auf Erfahrungen von dort.
Das bildungspolitische Konzept selbst, das dem Hessenplan zugrunde lag, hatte für die Zukunft der Sekundarstufe vor allem die Trennung der Volksschule in Grund- und Hauptschule sowie- damit zu-sammenhängend- die Einführung und Ausgestaltung des 9.Pflichtschuljahres im Auge. Zwar geht das Konzept tendenziell von einer Erhöhung des Anteils von Realschul- und Gymnasialabschlüssen aus, doch als Organisationsmaßnahme in diesem Sinne wird zu dieser Zeit lediglich die Förderstufe gesehen. Das Konzept verweist auf die bestehenden Versuche (seit 1955) und hofft, dass “in dem Maße, in dem die Erziehungsberechtigten (sich - d.V.) vom Wert der Förderstufe zu überzeugen vermögen“ (a.a.O. ‚S.9), allmählich weitere Standorte sich entwickeln. Die Initiative dazu müsse von den örtlichen Stellen ausgehen.