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Nr. 8.

211 "Queen Anne's Gate", S.W.

14. Februar 1902.

Sehr geehrter Mr. Stanton,

vielen Dank für Ihren freundlichen Brief, der dem kleinen Mittagessen, das Sie für uns bestellt haben, eine charmante Würze verlieh. Habe ich Ihnen bereits gesagt, wie sehr ich unser Mahl genossen habe? Falls nicht, lassen Sie es sich hiermit gesagt sein. Die Mousse war ein einziger Genusstraum, die Rosen äußerst erlesen. Ich habe eine Theorie zum Thema Blumen und Essen, und wie man beides gekonnt miteinander kombiniert. Was mich gerade daran erinnert, dass mein Vater das Vergnügen Ihrer Bekanntschaft mit mir teilen möchte und mich bittet Sie zu fragen, ob Sie am 24. um acht Uhr mit uns zu Abend essen werden. Selbstverständlich ungeachtet dessen, dass Sie am Sonntagnachmittag vorbeikommen, um mir Ihr Fundstück zum Thema "Töpferkunst" zu zeigen. Ich bin mehr als neugierig, werde geradezu von der Neugierde verschlungen, um es endlich zu sehen. Ich kenne keine "Musikergruppe", die aus Staffordshire stammen könnte, das klingt mir sehr nach Chelsea! Bringen Sie es auf jeden Fall mit, aber wenn es tatsächlich aus Staffordshire stammen sollte und sich noch nicht in meiner Sammlung befindet, dann warne ich Sie – ich werde sofort beginnen, mit Ihnen zu feilschen und meine Tantiemen im Voraus ausgeben! Ja! Ich glaube, mir geht es wie Ihnen, ich hasse ebenfalls das Geschäftliche, und möchte es wo möglich ausblenden. Übrigens fand ich unser Treffen im Café Royal recht gelungen! Unsere Unterhaltung erstreckte sich über viele Themen und wurde sogar ziemlich persönlich – ich glaube, ich habe zu ungezwungen gesprochen; das könnte am Steinberger gelegen haben! Oder weil ich wirklich sehr unruhig und deprimiert bin. Eine Depression ist das hohe Alter der Gefühle, und Geschwätzigkeit ist ihr bedauerlichstes Symptom.

Mit freundlichen Grüßen,

Margaret Capel.

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