Читать книгу Befrei Dich von Rückenbeschwerden - Juliane Vögele - Страница 16
ОглавлениеDie innere Haltung
Damit meine ich nun nicht die Einstellung zu bzw. den Umgang mit dem Schmerz, oder den Stress, dem man sich ausgeliefert hat. Das finden Sie in einem anderen Kapitel. Ich meine hiermit, dass der Rücken ein Spiegel der Seele ist.
Beispielsweise sagt uns unsere Wirbelsäule, wie viel Jahre wir "auf dem Buckel haben", oder ob uns das Leben "gebeugt" hat. Wir können sogar unsere Persönlichkeit in gewisser Weise an unserem Rücken ablesen. Gehen wir aufrecht durchs Leben, zeigen wir uns stolz, elegant oder demütig? Die Körperhaltung beeinflusst unser Empfinden, und unser Empfinden drückt sich im Gegenzug in der Körperhaltung aus. Wenn wir uns stark und selbstbewusst fühlen, zeigt sich das in der aufrechten Körperhaltung. Andererseits fühlt man sich automatisch stärker, wenn man sich gerade aufrichtet. Unser Gehirn kennt nämlich den Zusammenhang zwischen Empfindung und Körperhaltung und stellt die Verbindung in beide Richtungen her.
Unser Rücken wird beeinflusst davon, "ob wir uns zuviel aufbürden", "ob uns etwas niedermacht" usw.. Wenn wir uns zum Beispiel immer wieder zuviel auflasten, kann das daran liegen, dass wir uns selbst versichern möchten, wie stark wir sind, weil wir uns unbewusst schwach fühlen. Oder ein Rundrücken kann entstehen, wenn ein Kind in der Erziehung immer wieder "runtergemacht" wird, wenn sein Wille gebrochen wird.
Der Psychotherapeut Rüdiger Dahlke ist sich sicher, dass die Thematiken der Rückenbeschwerden zwischen (Un-)Aufrichtigkeit und der Last der Existenz liegen.
In der Wirbelsäule zeigen sich Gegensätze, Yin und Yang, die im Gleichgewicht sein müssen. Verlieren wir unser inneres Gleichgewicht, zeigt sich das auch im äußeren. Yin und Yang zeigen sich in der Wirbelsäule in den harten Wirbelkörpern und den weichen Bandscheiben, oder in der Doppel-S-Form, also der "Schlangenform" des Rückens.
Bedeutung einzelner Abschnitte und Beschwerden lt. Rüdiger Dahlke
Bandscheiben
In der Entspannung können die Bandscheiben sich mit Flüssigkeit füllen. Das kann man gut daran erkennen, dass wir morgens ca. 1 - 2 cm größer sind, als abends. Übertragen können wir sagen, dass wir unter der Last des Tages kleiner, also demütiger geworden sind. Hat sich die Demut im Bewusstsein entwickelt, muss der Körper nicht so sehr zusammensinken, um auf den Mangel an Demut hinzuweisen.
Halswirbelsäule und Schulter-Arm-Syndrom
Hier zeigt sich meist der belastende Kleinkram des Alltags. Viele kleine Aufgaben, die sich häufen und irgendwann zu einer Überlastung führen. Zudem ist die Halswirbelsäule für die Beweglichkeit unseres Kopfes, der Zentrale, verantwortlich. Wenn die Wirbel hier nicht mehr richtig zueinander stehen, gibt es das sogenannte "Scheuklappenphänomen". Bestimmte Dinge können nicht mehr gesehen werden, weil der Kopf sich nicht mehr in eine Richtung drehen lässt. In diesem Zusammenhang spricht man dann auch von der archetypisch weiblichen linken Seite und der archetypisch männlichen rechten Seite. Welche Seite kann nun nicht mehr gesehen oder gelebt werden, bzw. soll eben gelebt oder gesehen werden? Bereits die Haltung zeigt an, wo das Problem liegen könnte. Nach links geneigter Nacken zeigt Milde, nach rechts geneigter Strenge, hängender Kopf zeigt manchmal Hartnäckigkeit, in den Nacken geworfener Kopf eine Hochnäsigkeit. Anzustreben ist das Gleichgewicht in allen Empfindungen und so auch der Halswirbelsäule.
Lendenwirbelsäule
Hier kommt das ganze Gewicht des Körpers zusammen und dort zeigen sich auch existenzielle Probleme.
Steifigkeit des Rückens
Der weiche, anpassungsfähige Teil geht verloren. Es kann nicht mehr "gewirbelt" werden, sondern nur noch getragen oder gar ertragen werden. Betroffene brauchen mehr Struktur und Klarheit, aber auch mehr Konsequenz in den zentralen Themen, um die sich das Leben dreht.
Runder Rücken oder extrem gerader Rücken
Wer sich "krumm legt", "verbiegt sich" und verliert seine Geradlinigkeit und Aufrichtigkeit. Andererseits hat auch der extrem aufrecht wirkende Mensch seine Mitte verloren, hier zeigt sich ein Hagestolz. Das Fließende fehlt, es gibt keine Zwischentöne mehr im Leben. Auch sogenannte "Prinzipienreiter", denen es an Demut fehlt, zeigen sich so.
Ergebnis der inneren Haltung
Unsere innere Haltung trägt also wesentlich dazu bei, ob und wie sich Rückenprobleme zeigen. Lassen wir uns verbiegen, oder bleiben wir uns treu? Wenn unsere innere Haltung nicht gelebt werden darf, zeigen sich die Schmerzen im Außen. Schon Edward Bach hat erkannt, dass Krankheit und Schmerz da entstehen, wo der Mensch nicht im Einklang mit seiner inneren Stimme, seiner Seele lebt. Krankheit soll auf den Missstand aufmerksam machen.
So sind die Beschwerden im Grunde ein Zeichen, dass wir den Geboten unserer Seele nicht folgen. Gäbe es sie nicht, würden wir nicht auf unseren Fehler aufmerksam werden, also können wir die Krankheit auch positiv sehen. Wenn wir lernen, auf unseren Rücken zu hören, können wir reagieren und unseren Lebensweg finden und gehen, so dass Schmerzen nicht mehr nötig sind.