Читать книгу Die Soldatenkönigin - Julien Junker - Страница 23

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Elnarat

Ich hörte sie. Ein flüchtiger Blick zum Himmel verriet mir, dass sich drei unserer Staffeln aus unterschiedlichen Richtungen im Anflug befanden und die kreisenden gegnerischen Gleiter in die Zange nahmen. Eine Welle tiefer Erleichterung erfasste mich. Zwanzig Minuten sind eine endlos lange Zeit auf dem offenen Feld.

Thoul, du bist ein Goldstück!

Unsere Staffeln rasten mit atemberaubender Geschwindigkeit heran und drängten den Gegner ab, fort aus dem Luftraum über unseren Köpfen. Bordwaffen donnerten, Triebwerke jaulten. Ich sah mich um. Unsere Leute waren erschöpft. Lange konnten sie das hier nicht mehr durchhalten. Und seit der Feind mit Präzisionsbordwaffen aus der Luft auf uns schoss, war unsere Lage zusehends hoffnungslos geworden. Die Kämpfe dauerten nun schon über mehr als fünf Stunden an.

Meine Hand kam nach oben und drückte den kleinen Knopf tiefer in mein Ohr, während ich in das Mikro an meinem Handgelenk brüllte.

„Rückzug!“

Ich hoffte nur, dass die Staffeln es schafften, den Gegner in der Luft in Schach zu halten. Andernfalls... nun... zumindest würden wir hier draußen sterben, in der heimatlich unerbittlichen Umarmung der Wüste.

Die Truppen reagierten sofort. Während ich vorsichtig zurückwich und die anderen dabei überwachte, wie sie es mir gleich taten, hoffte ich, dass Thoul alles unter Kontrolle hatte. Es gab da nämlich ein kleines technisches Problem mit den Gleitern, das eigentlich hätte unmöglich machen sollen, sie zu so vielen in der Formation fliegen zu lassen. Ihre Navigationskoordination lief wegen der hohen Geschwindigkeiten, mit denen die Manöver geflogen wurden, über Computer, da die Reaktionszeit eines Piloten bei bloßem Sichtkontakt meist nicht ausreichte, um Kollisionen zu vermeiden... – und funktionierte im Augenblick nicht. Ich fragte mich, wie sie das auf die Reihe gebracht hatte, denn das musste sie, da dort oben im Moment vierundzwanzig unserer Vögel unterwegs waren. Das wäre für jeden einzelnen der Piloten glatter Selbstmord, wenn sie nicht computerkoordiniert wurden...

Ein Blick in unsere Reihen verriet mir, dass die letzten Kämpfe von Mann zu Mann ausgefochten wurden, der Lärm der Waffen erstarb langsam und die Soldaten fanden sich nach und nach an den Truppentransportern ein. Das Großfeld entzerrte sich. Die Front, die nunmehr nur noch dreißig Meter von mir entfernt war, wurde immer schmaler – keine Ahnung, wer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, so ein Rückzug wäre schnell gemacht und würde zügig von Statten gehen. Alles Schwachsinn. Man kämpfe sich mal aus einer Horde Feinde frei und zurück zu den Truppentransportern! Das dauert.

Allerdings schien es zu klappen. Offenbar waren die anderen auch nicht auf eine Verlängerung der Gefechte gefasst gewesen. Sie waren schlicht und einfach genauso erschöpft wie wir und ließen unsere Leute ziehen, als sie merkten, dass sie versuchten, den Rückzug anzutreten.

Die Soldatenkönigin

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