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2.1.2.3 Modalverben
ОглавлениеModalverben sind diejenigen Verben, die eine Möglichkeit, Notwendigkeit, Erlaubnis, Fähigkeit u.ä. bezeichnen. Zu den ModalverbenModalverb gehören im Deutschen können, dürfen, müssen, sollen, wollen, mögen. Diese Verben treten in Verbindung mit infiniten Vollverben oder Kopulaverben (im reinen Infinitiv ohne zu) auf:
(3) | a. | Er kann warten. |
b. | Sie musste arbeiten. | |
c. | Morgen dürfte Hans da sein. |
Außerdem weisen diese Verben eine Besonderheit bei der Perfektbildung auf. Sie bilden ihr Perfekt nicht mit dem Partizip II, sondern mit dem Infinitiv (daher auch als „ErsatzinfinitivErsatzinfinitiv“ bezeichnet):
(4) | Er hat kommen müssen/*gemusst. |
In semantischer Hinsicht unterscheidet man zwei Verwendungsweisen der Modalverben.
Das Modalverb Modalitätdeontischebezeichnet eine Beziehung zwischen dem Subjekt des Satzes und dem Sachverhalt, wie Verpflichtung, Notwendigkeit, Erlaubnis, Fähigkeit, Möglichkeit (subjektbezogene Modalität, auch deontische Modalität genannt):
(5) | Eva muss/kann/darf arbeiten. |
Das Modalverb bezeichnet eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit seitens des Sprechers (sprecherbezogene, auch epistemische oder inferentielle ModalitätModalitätModalitätepistemische genannt):
(6) | Hans muss/kann/könnte in der Bibliothek sitzen. |
In semantischer Hinsicht eng verwandt mit den Modalverben sind die sog. HalbmodalverbenHalbmodalverb.
(7) | a. | Petra scheint zu schlafen. |
b. | Das Wetter verspricht schön zu bleiben. | |
c. | Die Sache drohte ihm aus der Hand zu gleiten. |
Ein klarer Unterschied zu den Modalverben besteht jedoch darin, dass sich diese Verben nicht mit dem reinen InfinitivInfinitivreiner, sondern mit dem zu-Infinitivzu-Infinitiv verbinden.