Читать книгу Deutsche Syntax - Karin Pittner - Страница 20
2.1.3.2 Adverbien
ОглавлениеDie größte Klasse der Unflektierbaren sind die AdverbienAdverb, die ihrerseits wieder eine recht heterogene Menge darstellen. Als Adverbien werden traditionell solche Wörter bezeichnet, die Ort, Zeit und Art und Weise eines Geschehens näher kennzeichnen können. Dementsprechend unterscheidet man
temporale Adverbien: heute, gestern, morgen, oft, manchmal usw.
lokale Adverbien: dort, hier, unten, dorthin usw.
modale Adverbien: eilends, flugs, gerne usw.
kausale Adverbien: deswegen, daher, umständehalber usw.
Aufgrund einer distributionellen Eigenschaft unterscheiden sich die Adverbien im Deutschen von allen anderen unflektierbaren Wortarten. Sie können nämlich allein vor dem finiten Verb in Aussagesätzen auftreten. Es ist ein einfach anwendbares Kriterium zur Identifizierung von Adverbien, sie an dieser Position im Satz einzusetzen:
(8) | _______ kommt Hans. |
Diese Position kann auch von unflektierbaren Wörtern wie leider, hoffentlich eingenommen werden. Diese gehören somit zu den Adverbien, lassen sich jedoch keiner der oben genannten Gruppen zuordnen. Im Gegensatz zu diesen stellen sie einen Kommentar des Sprechers zu dem ganzen Satz dar, weswegen sie auch SatzadverbienSatzadverb oder KommentaradverbienKommentaradverb (gelegentlich auch Modalwörter) genannt werden. Semantisch fallen die Satzadverbien in verschiedene Gruppen:
Sie können eine emotionale Stellungnahme des Sprechers zum bezeichneten Sachverhalt geben, wie z.B. leider, hoffentlich, glücklicherweise, wünschenswerterweise u.a.
Sie können eine Bewertung der Wahrscheinlichkeit des bezeichneten Sachverhalts geben, wie vielleicht, möglicherweise u.a.
Sie können eine Bewertung anderer Art ausdrücken wie dummerweise, schlauerweise, arroganterweise u.a.
Eine weitere Gruppe von Adverbien hat die Funktion, Beziehungen zum Vortext herzustellen, weswegen sie auch KonjunktionaladverbienKonjunktionaladverb genannt werden.
(9) | Trotzdem/deshalb/infolgedessen kommt er. |
Diese Adverbien haben eine ganz ähnliche Funktion wie Konjunktionen, sie unterscheiden sich aber von jenen dadurch, dass sie alleine die Position vor dem finiten Verb in Aussagesätzen besetzen können.
Als PronominaladverbienPronominaladverb werden solche Adverbien bezeichnet, die – ähnlich wie Pronomen – stellvertretend für andere, vollsemantische Elemente stehen. Im Gegensatz zu Pronomen sind die Pronominaladverbien unflektierbar. Sie werden gebildet aus den Adverbien da, hier und wo und einer Präposition:
Darauf, darüber, hierauf, worunter etc. gehören also zu dieser Wortart.