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9 Ist das Werk vollbracht, dann sich zurückziehen Alles ist spontan und blind

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Etwas festhalten wollen und dabei es überfüllen:

das lohnt der Mühe nicht.

Ist das Werk vollbracht, dann sich zurückziehen:

das ist des Himmels Tao.

Tausende von Jahren kannst du im Samadhi verbringen, aber sobald das ‚Ich bin’ und der Körper wieder aufwachen, ist wieder der Hunger nach „dem“ da.

Zunächst ist da die Erfahrung von Getrenntheit, danach kann die der Einheit folgen. Doch es bedarf immer eines Jemands, der erfährt. Es braucht immer einen, der in einem Umstand sein kann und der gleichzeitig vom Umstand getrennt ist, damit er überhaupt sein kann. Und es fängt immer im ersten Umstand, dem der Trennung an. Dann erreichst du womöglich den zweiten, den der Einheit. Vielleicht scheinbar durch Übung. Wobei jede Art von Übung schon Gnade ist, denn wenn es die Totalität nicht will, kannst du nicht mal deinen kleinen Finger heben, geschweige denn dich hinsetzen und meditieren.

Es passiert alles von selbst und nicht durch deinen Willen bedingt. Was du in deiner Natur bist, hat keinen Willen, kann keinen Willen haben. Du wirst nie entscheiden können, worauf deine Aufmerksamkeit fällt oder wie du dich realisierst. Alles ist spontan und blind. Du musst sein, was du bist, trotz allen ‚Wies’ und nicht wegen eines solchen.

Die Welt kann dich nicht mehr befriedigen. Und nun sitzt du mit anderen Unbefriedigten zusammen. Und möglicherweise erfährst du für Momente, dass nie irgendwas befriedigend sein wird. Und dann, auf einmal, ist Frieden da. Frieden, den du so ersehnst, und der sonst, in der Erwartung, nie da ist.

Tao Te Karl

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