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Köln 15. St. Materns Erweckung

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Mel.: Dich Maternus zu begrüßen.

Starb Matern der Segenslehrer,

Der Kölns erster Bischof war;

Um den eifrigen Bekehrer

Weint der Gläub'gen schwache Schar;

Wer soll nun das Werk vollenden,

Des er mit geweihten Händen

Sich beflissen immerdar?

Zu St. Peter fuhren Boten

Romwärts ohne Rast und Ruh',

Denn ihm hat der Herr geboten,

Meine Lämmer weide du!

„Welch ein Leid uns hat betroffen,

Uns geziemt's auf dich zu hoffen,

Wie zu helfen, schaue zu.“

Als St. Peter hört die Kunde,

Vor den Boten spricht der Papst:

„Noch, Matern, ist nicht die Stunde,

Daß du dich mit Ruhe labst.

Noch nicht kann ich dein entbehren,

Noch der Frommen Zahl zu mehren

Fordr' ich, daß du Sorge habst.

Sitzet wieder auf die Pferde,

Diesen Stab will ich euch leihn,

Schlagt damit die heil'ge Erde,

Wo da ruhet sein Gebein:

Heißet ihn bei meinem Stabe,

Auferstanden aus dem Grabe,

Noch ein Kämpfer Gottes sein.“

Schnell die Boten ritten wieder

Heimwärts in das schöne Land;

Wo da ruhten seine Glieder

Schlugen sie den leichten Sand;

Da geschah ein sichtlich Wunder,

Daß Maternus ein Gesunder

Neugeboren auferstand.

Lag Maternus in der Bahre

Vierzig Tage fahl und bleich,

Sollt' er jetzt noch vierzig Jahre

Blühend mehren Gottes Reich,

Mit St. Petri Stabe schalten,

Drei Bistümer zu verwalten,

Tungern, Trier und Köln zugleich.

Jenes blieb ihm unvergessen,

Wenn ihm dies im Sinne lag,

Allen dreien las er Messen,

Allen drein an einem Tag:

Nach dem Tode solch ein Leben

Mög' auch uns St. Peter geben,

Der des heil'gen Bischofs pflag.

K. S. [Karl Simrock]

Sagen aus dem Rheinland

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