Читать книгу Djerba - Ein Ratgeber für Auswanderer, Langzeittouristen und sonstige Urlauber - Karlheinz Blaull - Страница 6
ОглавлениеDjerba
Djerba liegt an der Ostküste Tunesiens im Golf von Gabes und ist die größte Insel Nordafrikas. 105 km von der libyschen Grenze und mehr als 500 km südlich von der Hauptstadt Tunis im Norden. Sie hat eine Fläche von 514 km², ist 31 km lang und 31 km breit. Die Insel ist flach und die einzige Anhöhe der Insel ist bei Guellala zu finden und hat eine Höhe von gerade einmal 55 Metern.
Die Landschaft ist geprägt von Palm- und Olivenbäumen sowie Feigenkakteen mit ihren stacheligen Früchten.
Das Klima ist mild und sonnig und auf der Insel gibt es wunderschöne kilometerlange Sandstrände. Die Küstenlinie hat eine Länge von über 125 km. Es gibt einen internationalen Flughafen, der von den wichtigsten europäischen Großstädten angeflogen wird. Von Deutschland aus ist Djerba nur 2000 Kilometer Luftlinie entfernt und kann in ca. 2 bis 3 Stunden Flug erreicht werden.
Außerdem verbindet ein befahrbarer 6,5 Kilometer langer Damm zwischen Zarzis und El Kantara die Insel mit dem Festland. Auf dem Damm verläuft parallel zur Straße eine Pipeline, die Djerba mit Trinkwasser vom Festland versorgt.
Daneben gibt es noch eine Fährverbindung zwischen dem Festland (Jorf) und der Insel (Ajim). Diese 2,5 km lange Seestrecke wird regelmäßig befahren. Weiterhin gibt es auf der Insel (Houmt Souk) einen internationalen Yachthafen, so dass man auch von der Seeseite aus nach Djerba gelangen kann.
Tunesien und damit auch Djerba, wurde durch die französische Kolonialzeit in vielen Bereichen geprägt und dies hält bis heute an. Die meisten Djerbis sprechen deswegen auch noch Französisch, die Amtssprache ist aber arabisch.
Man kommt aber aufgrund des Tourismus auch meist mit Deutsch, Italienisch, als auch mit Englisch weiter. Die Zeit auf Djerba stimmt mit der Mitteleuropäischen Winterzeit (MEZ) überein.
Nach den letzten bekannten Zählungen (2014) leben auf Djerba ca. 164.000 Einwohner, allgemein Djerbis genannt. Die meisten davon in der Hauptstadt Houmt Souk (76.000 Einwohner). Neben Houmt Souk ist noch die zweitgrößte Stadt Midoun (64.000 Einwohner) als Touristenzentrum, sowie Ajim (24.000 Einwohner) als Fährhafen von Bedeutung.
Die meisten Einwohner sind Araber und Berber, daneben gibt es noch eine kleine jüdische Gemeinde sowie eine beträchtliche Minderheit von Maltesern. Weiterhin eine große Anzahl von dunkelhäutigen Menschen, die Nachkommen der Sklaven aus dem Sudan und Niger. Auch leben inzwischen viele Europäer auf Djerba, die sich dort dauerhaft niedergelassen haben. Es gibt zwar keine Zahlen für Djerba, aber in ganz Tunesien leben nach der letzten Erfassung im Jahr 2014 ca. 15.000 Europäer, davon zählen die Deutschen mit ca. 1.400 Residenten zur drittgrößten Gruppe von in Tunesien lebenden Europäer. Die Franzosen (8.300) stehen an erster Stelle gleich nach den Italienern (2.100).
In den letzten Jahren dazugekommen, ist eine nicht unerhebliche Anzahl an libyschen Flüchtlingen. Einige davon haben inzwischen auf Djerba eine neue Heimat gefunden und haben eine Zeitlang das Inselbild geprägt. So hatte zwischendurch fast jedes zweite Auto auf der Insel ein libysches Kennzeichen und auch die Preisentwicklung beim Immobilienmarkt wurde dadurch stark beeinflusst. Inzwischen sind aber auch viele dieser libyschen Flüchtlinge weiter hoch in den Norden Tunesiens gezogen. Unabhängig davon spielt aber Djerba aufgrund seiner Nähe zu Libyen immer noch eine sehr wichtige Rolle und viele Libyer lassen sich auf Djerba medizinisch behandeln. Dies hat dazu geführt, dass in den letzten Jahren mehrere Krankenhäuser auf Djerba neu errichtet wurden.
Gedenktafel bei der Synagoge in Erriadh
Traurige Berühmtheit erlangte die Insel durch den am 11. April 2002 stattgefundenen Selbstmord-Sprengstoffanschlag bei der Synagoge La Ghriba.