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GEWOHNHEITEN BESTIMMEN DAS LEBEN

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Wir haben zu großen Teilen selbst in der Hand, wie es uns an jedem gegebenen Tag geht. Das heißt, wir könnten es in der Hand haben, wenn wir nur ausreichend bewusst durch unseren Alltag gehen würden. Das ist jedoch sehr häufig nicht der Fall. Denn fast die Hälfte des Tages verbringen wir unbewusst und lassen uns von Automatismen leiten.

Als Erwachsene nehmen wir selten wahr, wie sehr Gewohnheiten unser Leben bestimmen. Wir meinen, wir hätten die Kontrolle über unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen. Aber es sind unsere Gewohnheiten, die uns den Großteil des Tages kontrollieren. Ob du am Morgen nach dem Weckerklingeln zuerst die Vorhänge aufziehst und die frische Morgenluft einatmest oder im Halbschlaf die Nachrichten auf deinem Handy checkst, entscheidest du nicht jeden Tag neu. Du folgst deinen eingespielten Gewohnheiten. Ob du auf dem Arbeitsweg das Vogelgezwitscher wahrnimmst, hängt davon ab, wie sehr du es gewohnt bist mit deinen Gedanken in Vergangenheit oder Zukunft festzustecken. Wie du reagierst, wenn bei der Arbeit jemand deine Idee als seine ausgibt ist Resultat deiner Denk- und Handlungsmuster, die du seit Jahren verinnerlicht hast. Du wägst auch nicht im jeweiligen Moment ab, ob du das Gelächter zweier Passanten auf dich selbst beziehst und deswegen Selbstzweifel empfindest. Stattdessen greifst du auch hier wieder auf deine gewohnte Art zu denken zurück. Wenn du in Tränen ausbrichst, sobald dich dein Partner kritisiert – Gewohnheit – und wenn du dich daraufhin mit einem großen Eisbecher vor den Fernseher zurückziehst – Gewohnheit.

Es war ein sonniger Tag im September, als ich mit Anne loszog, um Essen zu holen. Gerade, als wir an einem großen Haus mit Garten vorbeiliefen, hörten wir, wie ein Mann von dem Grundstück ärgerlich nach jemandem rief. Ich dachte mir nichts weiter dabei, doch Anne schreckte sichtbar zusammen und fragte dann verdattert, was wir getan hätten. Sie glaubte, der Ruf galt uns und der Hausbesitzer hatte etwas an uns und unserem Verhalten auszusetzen. Sie war verunsichert, ängstlich und drängte mich weiterzugehen. Anne hat leider nie ein stabiles Selbstwertgefühl entwickeln können und so entsprach es ihren Denkgewohnheiten, Dinge in der Außenwelt auf sich zu beziehen. Weil sie ständig fürchtete, sie könnte anderen zur Last fallen oder irgendwie unangenehm auffallen, suchte sie in jeder x-beliebigen Situation die Schuld bei sich selbst. Sie war es gewohnt, so zu denken.

Gewohnheiten bestimmen unser Leben – und damit auch zu großen Teilen unser Lebensglück. Wer es gewohnt ist, sich jeden Tag vom Fernseher berieseln zu lassen, beraubt sich dadurch vieler schöner Momente. Wer es gewohnt ist, schlecht von sich zu denken, schreckt vor Herausforderungen zurück und nimmt sich dadurch die Möglichkeit über das negative Selbstbild hinauszuwachsen. Wer es gewohnt ist, immer vom Schlimmsten auszugehen, wird wenig Freude im Leben empfinden. Genauso wenig diejenige, die es gewohnt ist, sich andauernd Sorgen zu machen. So manch einer ist es schlichtweg gewohnt, in Gedanken ständig über ein längst vergangenes Ereignis nachzugrübeln und verpasst dadurch die Schönheit des Augenblicks. Wieder andere sind es gewohnt, sich Partner auszusuchen, die unerreichbar sind, weswegen sie nie eine erfüllte Beziehung führen. Es gibt Menschen, die es gewohnt sind, sich von anderen schlecht behandeln zu lassen – also führen sie dieses Muster ihr Leben lang fort, weil ihnen schon längst nicht mehr in den Sinn kommt, dass sie daran etwas ändern könnten.

ÜBUNG: Welche Gewohnheiten prägen dein Leben?

Nimm dir etwas Zeit, um über wiederkehrende Muster in deinem Leben bewusstzuwerden:

 Gerätst du vielleicht immer wieder an dieselbe Sorte von Menschen, zum Beispiel weil du dir immer die falschen Partner aussuchst?

 Oder gerätst du immer wieder in dieselben Situationen, zum Beispiel, dass du ständig die Arbeit deiner Kolleginnen übernimmst?

 Wie startest du in deinen Morgen und wie beendest du deinen Tag?

 Wie reagierst du, wenn andere etwas von dir wollen, dich kritisieren oder dich loben?

 Was tust du, um dich zu entspannen oder von deinen Problemen abzulenken?

 Was geht dir durch den Kopf, wenn du vor einer Herausforderung stehst?

Prüfe deine Liste nun daraufhin, inwiefern dir deine Gewohnheiten nutzen oder schaden. Halte deine Erkenntnisse schriftlich fest. Es werden im Laufe des Buches sicherlich noch weitere hinzukommen.

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Schenk dir das Leben, von dem du träumst

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