Читать книгу Mia am Meer - Katja Pelzer - Страница 11

Kapitel 9

Оглавление

Eigentlich hatte Mia gar nicht heiraten wollen. Wozu? Sie wusste doch, was sie für Thom fühlte und er für sie. Daran gab es für sie nicht den geringsten Zweifel, nie. Aber er wollte es: „Damit du dich sicher fühlst und weißt, wo du hingehörst.“

Dabei war er es, der sich sicher fühlen wollte, das war ihr klar. Und deswegen sagte Mia „ja“. Denn sie wollte, dass er sich sicher fühlte. Am Tag ihrer Hochzeit war Sommer wie es nur Sommer sein konnte. Das Licht zu hell für das bloße Auge. Der Himmel aus dunkelblauem Lack, hochglanzpoliert. Und die Luft schwer vom süßen Parfüm der Linden. Auf dem Standesamt sagte sie noch einmal „ja“. Ein „Ja“ wie ein tiefer erleichterter Seufzer. Erleichtert, weil sie Thom gefunden hatte. Seufzer, weil sie ihn so sehr meinte. Sein „Ja“ war froh, unterstrichen von seinen lächelnden braunen Augen. Anschließend luden sie zwanzig Gäste zu einem guten Essen in ihr Lieblingsrestaurant ein. Und danach, am späten Nachmittag, begann ihre Hochzeitsnacht, die bis in den frühen Morgen dauerte. Mia wischte sich eine Träne aus dem linken Augenwinkel. Außer mit ihrer Therapeutin mochte sie ihre Trauer mit niemandem teilen.

Auf der Insel war der Heiratsmarkt übersichtlich. Es hieß, dass die Ehen von langer Hand durch Eltern eingefädelt wurden. Es war eher ein Handel als eine Herzensangelegenheit. Das erzählte Günther Mia. Und Günther hatte es von einer Therapeutin gehört, die schon lange auf der Insel arbeitete. Für das Eheglück war diese Vorgehensweise nicht zuträglich. Viele Insulaner hatten Affären, sagte Günther, sage die Therapeutin.

Mia am Meer

Подняться наверх