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Kapitel 10

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Matts, der Therapieassistent, lächelte. „Moin, moin. Die Meerwasserpumpe ist wieder in Ordnung.“

„Ein andermal“, sagte Mia und ging im Meer schwimmen. Das war zwar kalt, aber wenn sie zehn Meter hin und her geschwommen war, füllten sich ihr Körper mit prickelnder Wärme und der Kopf mit Energie. Die Strömung in einer Richtung war so stark wie eine natürliche Gegenstromanlage. Sie genoss diese widrige Kraft, das Wohlgefühl los zu lassen. Ihr Inneres streckte die Waffen. Sie ergab sich. Das Meer übernahm. Da war nur noch Salz. Auch sie war eigentlich Salz.

Am nächsten Tag fragte Matts, ob sie Samstag zur Strandparty gehen wollte. Und sie fragte sich, ob das ein Date werden sollte. „Wir können zusammen hinfahren, wenn du willst“, sagte er. Plötzlich waren sie beim Du. Schon der zweite Mann, der ihr das Du anbot. Wenn man Günther als Mann zählen konnte. „Wann willst du denn hin“, fragte Mia.

„Ich hol dich morgen Abend um sieben am Hotel ab.“

Ein weiterer Vorteil der Insel. Die Partys begannen früh. Um neunzehn Uhr war es voll, nicht wie in der Stadt wo man nachts vor halb zwölf nirgends auftauchen brauchte.

Der frühe Anfang bedeutete auch nicht zwangsläufig ein zeitiges Ende.

In einer Partynacht, Mia war früh nach Hause gegangen, weckte sie der gellende Schrei einer Frau. Ein Mann redete laut auf sie ein. Mit ängstlich klopfendem Herzen lag Mia in ihrem Bett. Vom Fenster aus erkannte sie nach einer Weile zwei Gestalten, die im nächtlichen Meer schwammen. Sie sah, wie die zwei nackten, nassen Körper sich aneinander festhielten, sich küssten und rieben.

Und sie dachte an einen kalten Tag am Beginn ihrer Beziehung mit Thom in Holland am Meer. Sie waren am Meer entlang gejoggt. Erhitzt. Allein am breiten, weiten Strand ließen sie ihre Kleider in den Sand fallen und liefen übermütig in die Fluten. Anschließend liebten sie sich hungrig, verborgen, im Tal zwischen zwei Dünen. Überall waren Sandkörner. Sie schmerzten. Aber das Verlangen war größer gewesen als der Schmerz.

Mia am Meer

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