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Kapitel 6

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Die Landschaft war am Morgen wie verwischt. Die Warften der Hallig – wie Schemen nur.

Mia liebte das Kommen und Gehen des Meeres. Sie fühlte sich klein, aber irgendwie auch zugehörig zu dieser allmächtigen Natur. An die etwas langsame, manchmal recht ruppige Art der Inselbewohner hatte sie sich schon gewöhnt.

Matts, der Therapieassistent mit den braunen Haaren, die erstes Grau zeigten, entschuldigte sich. „Ich kann Ihnen kein Meerwassersprudelbad anbieten. Die Sprudelanlage ist kaputt und ich weiß nicht, ob wir das Ersatzteil vom Festland brauchen. Wenn ja, dann ist das frühestens am Montag da.“ Seine kindlichen blauen Augen schauten schuldbewusst.

Mia wusste nicht, ob der Mann eine Antwort erwartete. Sie hatte jedenfalls keine parat, also schwieg sie.

„Sie können aber ein Meerwasserbad ohne Sprudel haben“, setzte er hinzu.

Zwanzig Minuten lag Mia daraufhin in der Badewanne in warmem, salzigem Wasser in einem stillen dunklen Raum im Souterrain. Auf der Fensterbank stand eine Skulptur, eine Ballerina aus Bronze. Mia betrachtete die grazilen Arme, die elegante Beinhaltung. Alles schlicht und schön und so zerbrechlich wie das Leben.

Mia ließ sich in die Wärme des Wassers hineinsinken und schlief ein.

Sie lag in ihrem Bett. Neben ihr lag Thom. Sie schauten sich an, nichts sonst. Das hatten sie oft getan. Es hatte gereicht um das Band von ihrem zu seinem Körper zu spannen. Gerade fragte sie sich, was aus dem Band würde, wenn einer von ihnen fort ging. Da klopfte es. Sie wunderte sich, denn ihre Schlafzimmertür war immer zur Küche hin offen. Und wer sollte da klopfen?

„Alles in Ordnung mit Ihnen?“ fragte Matts, der Therapieassistent auf der anderen Seite der Tür. Und am liebsten hätte Mia „Nein“, gesagt. Aber sie sagte „ja“.

„Tupfen Sie sich einfach nur ab und lassen Sie bitte das Wasser aus der Wanne“, sagte daraufhin der Therapieassistent durch die Tür hindurch. Und Mia gehorchte.

Mia am Meer

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