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Chicks mit Handys

«Hallo Katja», schreibt Bettina F. aus St. Gallen. «Ich freu mi jedes mal uf dini Kolumne. Das trifft gnau au uf min Pendleralltag zue obwohl ich mit de S7 fahre». Bettina und ich, wir sind nun Facebook-Freunde. Und ich wette, Bettina hat sie auch schon erlebt, die kichernden Handy-Chicks. Sie tragen glitzrige Gürtel, knappe Jeans, manchmal Zahnspange und meistens dicken Lidstrich. Und immer, wirklich immer, sind sie in Gruppen unterwegs. Heute zum Beispiel dort vorne links. «Zeig! Zeig!», tönt es aus dem Abteil. Sie rangeln, sie kichern, sie riechen sehr stark nach viel zu süssem Parfüm. «Ich wett au luege!», quäkt die Blonde. Ein Handy wird herumgereicht. Klarer Fall: Die vier spielen das Lieblingsspiel aller Sechzehnjährigen: Zeig-mir-deinen-Freund-und-ich-zeig-dir-meinen.

Eine Zugbeschäftigung, die strikten Codes folgt. Spielen wirs durch: Chick eins zeigt das Handyfoto ihres Freundes. Reaktion A: Chick zwei staunt: «Uaaa, de isch WÜRKLICH schön!» Bedeutet: «Sonja hatte recht, der ist viiiel zu hübsch für dich!». Reaktion B: Chick drei flötet mit lieber Stimme: «Ooh, de xeht mega sympathisch uus.» Bedeutet: «Ne Schönheit ist er nicht gerade ...». Reaktion C (die fieseste von allen ...): Chick drei schreit überrascht auf: «Heeee! De hätt ja de glich Ohrstecker wie min Cousin!» Bedeutet: «Meine Fresse, was soll man bei so einem Gnom auch anderes sagen?» In diesem Moment steigt eine alte Bekannte ein. Ich begrüsse sie herzlich. Sie schaut mich kritisch an: «Neui Brüle? Mini Cousine hätt di gliich.»

Abgefahren! Im Zug mit Katja Walder

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