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Einsteig-Strategien

Obacht beim Einsteigen! Immer gut darauf achten, wer vor einem steht: Schneeweisse Tussijacke geht gut (die mit Fell an der Kapuze). Schwarze Banker-Nylon-Regenjacke auch. Schwierig wirds bei Altherren-Trenchcoats, verlöcherten Gam­mel-Schlüttli und – wie ich seit heute weiss – bei Wildlederjacken. Denn wer solches trägt, gehört zu jenen Pendlern, die einem das Einsteigen zur Hölle machen.

Aber der Reihe nach: Der Zug fährt ein. Hält an. Die Türen öffnen sich. Menschen drängen heraus und hinein. Dann gehts für die Untenfahrer unten rein, die Obenfahrer gehen die Treppe hoch. Die Unentschiedenen stehen im Weg. Selbst wählt man die Treppe nach oben, weil der Pendlerblick vom Perron aus messerscharf erkannt hat, dass es dort noch die meisten freien Plätze hat.

Allerdings hat man die Rechnung nicht ­gemacht mit besagten Altherren-Trenchcoats, Gammelschlüttli und Wildlederjacken dieser Welt. Sie zeichnen sich nämlich dadurch aus, dass sie sich im Schneckentempo vor einem die Treppe hochschleppen. S-C-H-R-I-T-T für Schritt. S-T-U-F-E für Stufe. «Lauf mal!», will man schreien. «Tempo, Tempo!» Und tuts dann doch nicht. Verklemmt sich das entnervte Schnauben. Stattdessen trottet man hinter der Wildlederjacke her und sieht, oben angekommen, dass die Mitpendler von der anderen Seite her schneller waren. Fast alle Plätze sind besetzt. Also setzt man sich mit der Wildlederjacke in ein Abteil. Und schüttet, ganz aus Versehen – kurz vor Effretikon den Starbuckskaffee auf sein Knie. Upps, sorry!

Abgefahren! Im Zug mit Katja Walder

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