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«Hoi Schatz, ja, ich schlaf hüt bim Roli ...»

Wir sind umgeben von Mitpendlern, Gratiszeitungen und Handys. Da piepst, schellt, klingelt und telefoniert es um uns rum. Und das ziemlich monoton. Schon bemerkt?

Top-Handy-Antwort Nummer 1: «Im Zug!»

Top-Handy-Antwort Nummer 2: «Bruuchemer suscht no öppis?»

Top-Handy-Antwort Nummer 3: «Nei, isch alles guet. Ich telefonier eifach nöd gern im Zug.»

Aha! Dafür, dass das öffentliche Telefonieren vielen unangenehm ist, wird aber ziemlich hemmungslos geschnattert, getratscht, gekeift, debattiert, geplant, abgesagt, geflirtet, organisiert, gelogen, geheuchelt, dargelegt, geschildert und gefaucht. Der Ex­tremfall ist mir gestern passiert: Da sitzt ein gesträhnter 22-Jähriger mit einer Frau im Arm im Abteil. Als sein Handy klingelt, verdreht er die Augen. «Hoi Schatz.» Stummes Zuhören. Augendrehen. Mund verzerren. «Nei Schatz, ich ha der doch xeit, es chönnt spöter werde.» Zuhören. Die Frau in seinem Arm necken. Ihr eine Strähne aus dem Gesicht wischen. «Nei Schatz, ich bin jetzt grad mit dem Roli underwägs zu ihm hei.» Der Freundin zuzwinkern. «Ja, ich schlaf bi ihm ... morn dänn irgendwänn ... ou, hani vergässe ... gang doch elei ... seisch ne en Gruess!» Zuhören. Die Lippen formen lautlos die Worte «Blablabla.» Die Frau in seinem Arm kichert. Er legt auf. Sie schmiegt ihren Kopf an ihn. Und wird diese Situation vergessen haben, wenn sie in drei Jahren einen Anruf von ihm bekommt: «Hoi Schatz, ich schlaf hütt znacht bim Roli ...»

Abgefahren! Im Zug mit Katja Walder

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