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DAS VEGETATIVE NERVENSYSTEM: SYMPATHIKUS UND PARASYMPATHIKUS

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In Stressmomenten wird der Sympathikus, der aktive Teil unseres vegetativen Nervensystems, eingeschaltet. Er macht den Organismus reaktionsbereit und steigert die Leistungsfähigkeit, indem der Körper innerhalb von 2 bis 3 Sekunden Adrenalin und Noradrenalin ausschüttet. Weicht die Gefahr schnell, reguliert sich der ganze Organismus auch schnell wieder herunter und der Gegenspieler, der Parasympathikus, kann übernehmen. Beide Teile des vegetativen Nervensystems (das die unwillkürlichen Funktionen unseres Organismus steuert), sind im Idealfall perfekt aufeinander eingespielt: Sie arbeiten nicht gegeneinander, sondern sie regulieren sich gegenseitig und wechseln sich ab, so wie es für unseren Körper und unsere Organe richtig ist.

Der Sympathikus bereitet auf körperliche und mentale Leistung vor. Er lässt in Momenten von akutem Stress, Bedrohung oder auch nur bei erforderlicher Aktivität das Herz schneller schlagen, die Atmung schneller werden, den Blutdruck steigen und drosselt die Aktivität von den Organen, die für das Bewältigen der Situation nicht relevant sind: Stoffwechsel, Verdauung, Haut.

Ist die Gefahr oder der Stress gewichen, übernimmt der Parasympathikus. Er reguliert Puls, Blutdruck und Atmungsgeschwindigkeit herunter und veranlasst wieder Aktivität in der Verdauung und im Stoffwechsel. Er ist zuständig für Regenerierung, Erholung und für den Aufbau von Kraftreserven.

Sollte Stress chronisch werden, weil in kurzen Abständen immer wieder überfordernde Situationen auftreten, ist der Sympathikus in Dauereinsatz, der Parasympathikus kommt gar nicht zum Zuge und es dauert immer länger, bis die Stresshormone sich im Körper abbauen können. Dies führt zu einer Fehlleitung im Stoffwechsel und in anderen nicht willentlich steuerbaren Prozessen im Körper. Das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus ist gestört.

Wenn die zuvor aufgelisteten Stresszeichen nicht nur gelegentlich auftreten und dann auch schnell wieder nachlassen, sondern der Hund mehrere davon sehr häufig und ausdauernd zeigt, bedeutet dies, dass sich sein gesamter Organismus in einer Schieflage befindet, die er selbst nicht mehr regulieren kann. Dann ist ein Stressabbauprogramm erforderlich, bei dem entspannte Spaziergänge eine wichtige Rolle spielen. Wer mit einem besonderen Hund unterwegs ist, wird mir jedoch recht geben, dass Spaß und Entspannung draußen oftmals zu kurz kommen. Durch gezielte Maßnahmen lässt sich das ändern, sodass die Spaziergänge in Zukunft genutzt werden können, um Zeit und um mehr Glückshormone ins Spiel zu bringen. Auf die wichtigsten möchte ich im folgenden Abschnitt kurz eingehen.

Das Gassi-Buch für besondere Hunde

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