Читать книгу Laos- Leben am Ozean der Sehnsucht - Kelda Breckschadt - Страница 10

Neuland

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Na gut so kam es das wir weiter in das Studentenwohnheim fuhren in eine völlig andere Richtung als bisher. Uns kam auch nicht in den Sinn, dass sich die Laoten unter einander kennen könnten, denn es waren wohl in den Jahren wo laotische Jugendliche in der DDR ausgebildet wurden 2000 Laoten hier. Meistens waren es Kinder von angesehenen Persönlichkeiten in Laos, also wie es auch in der DDR war, wenn deine Eltern was waren hattest du es auch leichter voran zu kommen und was zu erreichen. Aber ich glaube, dass jedes System seine Tücken hat und die etwas zu sagen haben, es immer leichter haben werden, egal wer im Land gerade das Sagen hat. Aber das hat uns zu der Zeit nicht interessiert und wir waren einfach nur blauäugig. Mit Sabine und ihren Freund hat es nicht lange angehalten ich glaube sie waren damals einfach zu jung. Da wir in der großen Stadt jetzt auch andere Laoten kennen gelernt haben, war uns das auch egal und wir hatten ja noch unsere Bekannten in der Waldstraße. An einem anderen Wochenende waren wir nochmals mit den Laoten aus Dresden verabredet, also fuhren wir wieder mit dem Zug in die Bezirksstadt. Es gab wieder laotisches Essen und es war ein richtig schöner Tag, so kam es das wir beschlossen abends zur Disko zu gehen, Sabine fuhr allerdings mit dem Zug wieder nach Hause, naja sie war ja auch ein bisschen jünger wie ich. An diesem Abend war ich das erste Mal mit den Laoten zur Disco. Die fand im alten Schlachthof statt und hatte nicht den allerbesten Ruf, aber ich war ja gut aufgehoben, es waren einige Laoten mit. Beim Einlass kam es wie es kommen musste, da ich immer jünger aussah wie ich war, wurde von mir der Ausweis verlangt, dass sorgte natürlich für etwas Aufsehen. Das von mir oft der Ausweis verlangt wurde, daran hatte ich mich dann mit der Zeit gewöhnt, egal ob beim Tanz, im Kino oder beim Zigaretten holen, immer wurde ich für jünger gehalten. Auch mein zukünftiger Mann dachte als wir uns kennen gelernt haben, dass ich viel jünger bin, daher kam ein paar Tage später heraus, dass ich ein halbes Jahr älter bin. Meinen Sohn geht es genauso, er wird auch immer für jünger gehalten, aber er amüsiert sich mittlerweile darüber und freut sich über die erstaunten Gesichter, wenn sie feststellen müssen, dass er schon älter ist. Nachdem es mit dem Alter beim Einlass geklärt war, wurde es ein unheimlich schöner Abend, es waren sehr viele Ausländer dort und auch viele deutsche Mädchen. Wie wollte man das auch verhindern, dass Freundschaften entstehen zwischen deutschen Mädchen und Ausländern, denn wir waren alle jung und natürlich auch neugierig. Ich weiß ganz genau noch welches Lied gespielt wurde, als ich das erste Mal dort getanzt habe. Leider kenne ich den Titel nicht, aber wenn es im Radio gespielt wird und ich bin mit dem Auto unterwegs, dann wird es volle Lautstärke aufgedreht und es werden ganz tolle Erlebnisse in mir wach. Wir blieben so bis 23.30 Uhr dort. So kam es, dass ich die Nacht im Studentenwohnheim verbracht habe, aber ich hatte mein eigenes Bett und es ist dort nichts passiert. Am nächsten Tag bin ich dann am Nachmittag nach Hause gefahren, am Bahnhof holten mich Sabine und Birte ab. Sie berichteten mir, dass meine Mutter bei Birte vor der Tür stand und wissen wollte wo ich bin, den Kassettenrecorder von meinem Bruder den wir den Tag zuvor mit hatten und den Sabine bei Birte gelassen hat, hat sie ihr gleich weg genommen, aber so war meine Mutter nun mal, es durfte ja nichts an andere Leute verborgt werden, denn es könnte ja kaputt wieder gebracht werden. Im nach hinein denke ich sie hatte schon recht, denn in der DDR waren manche Dinge schon recht teuer. Also war ich schon mal vorgewarnt. Zu Hause erwartete mich natürlich ein Riesendonnerwetter. Ich habe erzählt, dass ich bei einer Freundin übernachtet habe, was natürlich absolut nicht gestimmt hat. Aber es wurde dann so akzeptiert und ich war froh, dass ich so aus dieser Nummer herausgekommen bin. Meiner Mutter gefiel das natürlich überhaupt nicht, dass ihre kleine Tochter nun anfing ihre eigenen Wege zu gehen, ich kam manche Nacht erst spät nach Hause und meine Mutter konnte immer erst schlafen, wenn wir alle zu Hause waren. Aber damit musste sie sich abfinden, dass ich nun langsam meine eigenen Wege ging. Sabine und Birte wollten natürlich alles ganz genau wissen und haben meine Informationen regelrecht aufgesaugt. Kurz darauf war es so, dass dieser junge Laote aus Dresden für einige Zeit auf Urlaub nach Laos fliegen durfte. Wenn ich mich recht erinnerte durfte er zwei Monate in Laos bleiben. Mit ihm verband mich nur eine lockere Freundschaft, die ich ehrlich gesagt auch für mich ausnutzte um neue Kontakte zu knüpfen, was mir auch wenig später gelingen sollte. Also war die Bezirksstadt erst einmal tabu und wir wandten uns wieder intensiver unserer Waldstraße zu und ich ging wieder vermehrt in meiner Heimatstadt zum Tanz. Dort lernte ich einen Jungen aus meinem Heimatort kennen, er sollte einige Jahre später Kathis zweiter Ehemann werden, so richtig ernst war unsere Verbindung auch nicht, denn meistens sahen wir uns nur am Wochenende zum Tanz. Eines Tages tauchten bei dieser Tanzveranstaltung Laoten aus der Waldstraße auf, die wir alle sehr gut kannten, ich glaube es waren vier Mann, da war es natürlich klar, dass ich nur noch Augen für sie hatte. In einem Brief schrieb ich dies Thansom, was er natürlich schon wusste.

Laos- Leben am Ozean der Sehnsucht

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