Читать книгу Der Reisebericht des Hieronymus Münzer - Klaus Herbers - Страница 26

Über das Kloster MontserratMontserrat, Berg und Kl.

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Wir verließen BarcelonaBarcelona, Ort am 26. (September), und nach sieben Meilen kamen wir recht spät in MontserratMontserrat, Berg und Kl. an. Zwischen vielen unterschiedlichen Hügeln gibt es einen großen und sehr hohen Felsen, der sich bis zu den Wolken zu erheben scheint; oben ist er so als ob er mit der Säge abgeschnitten und geteilt wäre. Es sind größtenteils nackte und unbewachsene Felsen; nur in den Spalten und kleinen Öffnungen wachsen verschiedene Bäume. Nachdem wir an den Fuß des Berges gekommen waren, gingen wir etwa eine Meile einen langen und engen Weg hinan, dann traten wir richtig in die Bergwelt ein, wo wir das unvergleichliche Kloster fanden, das Unsere (Liebe) Frau von MontserratMontserrat, Berg und Kl. heißt. Die Mönche gehören dem Benediktinerorden von strikter Observanz an. In diesem Jahr schickte sie König FerdinandFerdinand II., Kg. von Aragón (1479–1516) aus dem Reich KastilienKastilien, L. dorthin und vertrieb die Brüder, die dort ein ungeregeltes und wenig strenges Leben führten1. Ebenso gab er dem Abt ein kleines Bistum in VicVic, Ort in der Nähe der Grafschaft RoussillonRoussillon, L.2, damit er sich in Streitigkeiten nicht gegen den König erhebe. Montserrat ist ein Ort größter Ehrfurcht. Ohne Unterbrechung brennen Tag und Nacht am Hauptaltar 23 Leuchter, die größtenteils aus Gold und Silber sind. Es gibt dort sehr große Wachskerzen, ich zählte 17. Einige wiegen 10 oder 12 Zentner. Sie werden jährlich durch Geschenke der Leute aus umliegenden Ortschaften vermehrt und brennen an hohen Festen von der Wandlung bis zur Kommunion.

Früh am Morgen des Samstags hörte ich ehrfurchtsvoll die feierliche Messe mit Orgelmusik; dann gingen wir durch einen engen, beschatteten und schwierigen Weg über Stufen, die in Stein gehauen waren, und über Abgründe hinauf wie über eine Treppe. Nachdem wir diesen Weg mit großen Mühen hinter uns gebracht hatten, kamen wir zur ersten Einsiedelei, die den Namen Unserer Lieben Frau von MontserratMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei Maria trägt. Dann stiegen wir noch weiter hinauf und kamen auf der linken Hand zu einer zweiten, die sich Einsiedelei des Heiligen KreuzesMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei des Heiligen Kreuzes nennt. Bei einem dritten Aufstieg, der ebenfalls sehr gefährlich war, gelangten wir zur Einsiedelei der Heiligsten DreifaltigkeitMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei der Heiligsten Dreifaltigkeit, die der Bruder Bernhard BoilBernardo Boil/Bernal Boyl († 1507), zeitweise Sekretär Kg. Ferdinands des Katholischen, Gelehrter und Diplomat, den ich in MadridMadrid, Ort kennenlernte, erweitern und ausstatten ließ3. Nach dem vierten, sehr gefährlichen und mit viel Schweiß verbundenen Anstieg wurden wir in einer vierten EinsiedeleiMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei des heiligen Erlösers empfangen, die den Namen des heiligen Erlösers trägt. Wir waren von dem zurückgelegten beschwerlichen Weg ermüdet und stiegen nicht zu weiteren Eremitagen empor. Insgesamt gibt es in dem ganzen Bergmassiv 12: Sie liegen ganz oben und ganz unten und sind sehr ansprechend und hervorragend errichtet worden. Jede besitzt eine wunderbare Kapelle, sehr schön mit Verzierungen ausgestattet, und jede hat äußerst schöne Gärtlein. Manche besitzen einen, manche zwei, andere sogar drei, je nach Lage und Möglichkeit des Ortes; es gibt weiterhin Schlaf- und Speiseräume, Küchen und andere Nebengebäude, natürlich auch Zisternen mit sehr kaltem Wasser, das niemals oder nur ganz selten fehlt und das durch Kupferrohre geleitet wird wie der Wein aus dem Fass. Die Gegend entspricht vollständig den Einsiedeleien. Die Brüder kommen wöchentlich ebenso wie an großen Festtagen zum Kloster, versehen sich mit der sonntäglichen Wegzehrung und versorgen sich mit ausreichend Brot, Wein und anderen Nahrungsmitteln. Ein kontemplativer Einsiedler könnte kaum einen angemesseneren Ort wählen. Da alle (Einsiedeleien) nach Süden gerichtet sind, können sie fortwährend sehen, wie alles ergrünt. Jene Einsiedeleien gefielen mir so sehr, dass ich meine ganzen Mühen und Strapazen vergaß. Einige sind dem heiligen HieronymusMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei Sankt Hieronymus, dem heiligen OnofriusMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei Onophrius, der heiligen KatharinaMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei Sankt Katharina, dem heiligen AntoniusMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei Sankt Antonius und so weiter geweiht. Es gibt in der Umgebung verstreut etwa ein Dutzend, wie ich schon sagte.

Nachdem wir die Zellen mit viel Kraft und unter Gefahr über den schon erwähnten Weg besucht hatten, kamen wir zwei Stunden nach Mittag zum KlosterMontserrat, Berg und Kl. zurück. Nach dem Mittagessen gingen wir mit dem Prior, einem gelehrten Mann, in die Sakristei und sahen uns die Behältnisse und Gefäße aus Gold und Silber an, die ausgesprochen schön gearbeitet sind und nach den Worten des Priors 800 Mark wiegen. Dann sahen wir die stofflichen Verzierungen, zahlreich und wertvoll, die mit Seidenfäden aus Gold und Silber angefertigt worden waren. Unter anderem betrachteten wir eine Goldkette von 4 Mark, die er (König FerdinandFerdinand II., Kg. von Aragón (1479–1516)) um den Hals getragen hatte, als ein Verrückter eines Tages in BarcelonaBarcelona, Ort ein Attentat auf ihn verübte; der König schenkte sie (dem Kloster) im selben Jahr4. Es war eine äußerst wertvolle Kette, die ich mir um den Hals legte. Wie exquisit und in welchem Überfluss alles vorhanden war! Wir sahen die Geschenke, welche die Tochter des Königs, Johanna, nach dem Tode des Königs von PortugalPortugal, L. übereignet hatte5, was sieben Monate nach der Feier ihrer Hochzeit in ÉvoraÉvora, Ort erfolgte, weil der König in der Nähe des TajoTajo / Tejo, Fluß bei der Jagd vom Pferd gefallen war. Diese Johanna, ich wiederhole es, gelobte, dass sie als Witwe keusch leben und nicht in Leinen-, sondern in Wollkleidern schlafen wolle. Sie führte tatsächlich ein äußerst keusches Leben und schenkte der Jungfrau von MontserratMontserrat, Berg und Kl. viele Dinge, die sie selbst mit eigenen Händen angefertigt hatte.

Nach dem Verlassen des Klosters betrachteten wir die Umgebung des Ortes und stiegen zu einer Höhle auf, wo im Jahre des Herrn 853 ein gewisser Bürger aus BarcelonaBarcelona, Ort, Johannes GarusGarín, Juan, Bürger von Barcelona6, eine sehr schwere Buße verbüßte. Nachdem die Nachricht von dessen Heiligkeit an seine Ohren gedrungen war, schickte der damalige Graf von Barcelona seine Tochter, die vom Teufel besessen war, dorthin, damit er (Garus) diese durch seine Heiligkeit vom Teufel befreie. Garus wurde aber von seiner Lust übermannt und erkannte sie fleischlich; danach wurde er von Bußgesinnung erfasst, und, damit dieses Gerücht nicht an die Ohren des Grafen dringe, tötete er sie und begrub sie in einer Höhle. Dann kam er nach RomRom, Ort und leistete sieben Jahre lang in der Wüste eine harte Buße, während der er immer nackt und auf vier Füßen ging wie ein Tier. Schließlich kehrte er zu seinem ursprünglichen Zustand zurück, wurde von einigen Häschern gefangen, und weil er nicht reden wollte, wurde er in Eisenketten nach Barcelona geführt. Am Eingang sah ihn eine gewisse Frau, die in ihren Händen ein Kind von sechs Monaten hielt und die mit schriller Stimme zu rufen anfing: „Johan Garus, erhebe dich! Deine Sünden sind dir vergeben.“ Er kehrte also zu seinem alten Ort zurück, und als er eine würdige Grabesstätte für die getötete Jungfrau graben wollte, fand er diese lebend vor. Sofort gründete er dort ein Kloster für Männer und Frauen. Beide starben schließlich unter Beachtung der strengsten Regel im Herrn. Im Laufe der Zeit wurden die Nonnen nach Barcelona verlegt, und dort wurde für sie das KlosterBarcelona, OrtSant Pere de les Puelles / San Pedro de las Puellas, Kl. des heiligen Petrus errichtet7, wo sie noch heute für Gott streiten. Die Jungfrau und Gottesmutter vollbringt dort jeden Tag große Wunder. Es wäre zu lang, sie alle aufzuzählen.

Es wäre auch zu ausführlich, alles über die WunderquelleMontserrat, Berg und Kl.Wunderquelle aufzuschreiben. Denn unterhalb des Klosters steht eine Burg mit einer Quelle fließenden Wassers. Einstmals kamen nämlich am Festtag der Heiligen Jungfrau viele Menschen zusammen, denen es an Wasser gebrach, weil ein Adliger es ihnen nicht gewähren wollte. Sie gingen also zum Kloster hinaus, eine Quelle sprudelte dort, und der Adlige verlor seine Wasserstelle. Sie heißt heute Wunderquelle, und wir tranken aus ihr.

Am folgenden Sonntag, dem 28. September, nahmen wir unseren Weg in Richtung Norden, und mit vielen Mühen stiegen wir etwa drei Meilen bis zu der Burg GoladaIgualada (Golada) und Burg, Ort ab. Nach weiteren zwei Meilen kamen wir zu der Befestigung von Santa ColombaSanta Coloma de Queralt, Ort8, dort zeigte man das Haupt der heiligen ColombaColoma / Colomba / Columba († 3. Jh.), Hl.. Die Meilen sind in KatalonienKatalonien, L. außergewöhnlich lang9, und der Weg war sehr bergig. Mit dem Pferd schafften wir kaum mehr als vier oder fünf Meilen. Zwei Meilen von Santa Colomba gegen Norden in Richtung ZaragozaSaragossa / Zaragoza, Ort steht die Burg CerveraCervera (auch Geschlecht), Ort10 mit einer wunderbaren Geschichte.

Am 29. September, es war der Festtag des heiligen MichaelMichael, Erzengel, Hl., legten wir drei sehr lange Meilen zurück und kamen mittags zu dem sehr ehrwürdigen Kloster PobletPoblet, Kl.11. Es liegt in einer herrlichen Ebene zu Füßen einiger hoher Berge. Das Kloster Poblet ist so wunderbar erbaut, mit so vielen und so großen Palästen, Hallen, Kellern und Kreuzgängen sowie mit einer großen Befestigungsmauer rundherum, dass man sich in einer Burg wähnt. Alle Gebäude sind aus behauenen Quadersteinen erbaut, so stabil, dass man glaubt, sie seien gegen die Unbilden der Zeiten hergestellt. Alles ist zur Beschaulichkeit und zum bequemen Nutzen errichtet worden. Ich habe niemals ein Kloster dieses Ordens gesehen, das besser befestigt oder schöner gewesen ist. Es sind Zisterzienser vom Orden des heiligen Bernhard. Zu dieser Zeit gab es 80 Konventspriester und 40 Konversen. Sie befolgen eine strenge Regel. Das Kloster wurde von den Königen Aragóns gegründet, die dort einige wunderbare Grabmäler erhalten haben. Dort ruhen 7 Könige mit ihren Gemahlinnen. Der erste war König JakobJakob I. der Eroberer, Kg. von Aragón (1213–1276), der das königliche Szepter im Jahre des Herrn 1223 übernahm und der 53 Jahre regierte. Er war ein strenger Verfolger der SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime) in ganz SpanienSpanien, L.. So nahm er ihnen die Insel MallorcaMallorca, Balearische Insel weg, das Reich ValenciaValencia, Ort, die Provinz MurciaMurcia, Ort und viele andere Ländereien. Schließlich zog er das Mönchsgewand an, führte ein zölibatäres Leben und starb im Herrn12. Er ist dort in einem wunderbaren Grabmal aus schneeweißem Marmor begraben. Dort ruhen auch der König MartinMartin I. el Humano (Martinus), Kg. von Aragón (1396–1410) und Sizilien (1409–1410), der Großvater, und auch der Vater von FerdinandFerdinand II., Kg. von Aragón (1479–1516), dem heutigen Herrscher. Niemals sah ich so viele und so große Fässer und Gefäße wie in ihrem Weinkeller; in einem zählte ich 17. Ich glaube, dass insgesamt Platz für 30 Fuhren wäre13.

Sie verfügen über eine sehr edle Apotheke, welche die verschiedensten Arten von Medizin bereithält, ebenso über einen gelehrten Doktor der Medizin, mit dem ich mich unterhielt und der sich als äußerst beschlagener Mann erwies. Alle Amtsleute und Handwerker haben ebenso ihre Räume und Werkstätten, die ihnen zugewiesen sind. Und wie edel deren Kirche ist, im alten Stile erbaut! Dies betrifft sowohl die Kapellen wie auch das Chorgestühl und die äußerst schöne Orgel, die mit Gold und Silber verziert ist. Sie erwiesen uns große Ehren und zeigten uns höflich alle wertvollen Dinge.

Am 30. September kamen wir nach der Wegstrecke eines ganzen Tages durch hohe Berge und tiefe abrupte Täler zu einer Kartause in einer Ebene, die rundherum von Bergen umgeben war. Ihr Name ist Scala DeiSanta María d‘Escaladei (Scala Dei), Kl. (Treppe Gottes)14. Dies ist ein sehr verehrungswerter Ort, und es gibt dort an Mönchen 28 Patres und 13 Konversen. Sie empfingen uns freundlich und teilten gern mit uns, was sie hatten. Dort gab es einen jungen, sehr gelehrten Priester, Sohn eines beschlagenen Mediziners aus BarcelonaBarcelona, Ort. Er litt am Dreitagesfieber. Mit bewundernswerter Aufmerksamkeit hörte er meine Ratschläge an. Wenn Gott ihm doch die Gesundheit wiederschenken würde! Dieses Kloster ist sehr edel und schön. Am selben Tag gingen wir zwei große Meilen auf einem sehr holperigen Weg, dessen Name MalrotshaMalrotsha, Weg zwischen der Kartause Santa María d’Escaladei und Ginestar ist, das heißt: schlechter Felsen. Dort ist der Name wirklich angemessen.

Am 1. Oktober legten wir einen sehr schlechten Weg zurück, und nach zwei Meilen gelangten wir zur Burg von GeneserGinestar/Geneser, Ort15 an den Ufern des Flusses EbroEbro, Fluß, der aus den Bergen kommend ZaragozaSaragossa / Zaragoza, Ort durchfließt und ebenso schiffbar ist wie die DonauDonau, Fluß in der Nähe von RegensburgRegensburg, Ort; er teilt das Reich von ValenciaValencia, Ort und KatalonienKatalonien, L.. Auf beiden Ufern gibt es viele Befestigungen der SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime) muslimischer Religion. Die (christlichen) Fürsten übernahmen sie, weil sie (die SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime)) in landwirtschaftlichen Dingen sorgfältig und arbeitsam sind und keinen Wein trinken. Sie verlangten von ihnen einen hohen Tribut. Auf beiden Ufern gibt es auch einen Ort, an dem Oliven- und Kilrogenbäume gedeihen; dies sind Bäume so groß wie Steineichen, die eine süße Frucht hervorbringen, sie gibt man Maultieren und Pferden. Bei uns heißt sie Johannisbrot16. Am selben Tag gelangten wir zu einem schönen Ort, der XertaXerta, Ort genannt wird, wir ritten vier große Meilen bis zur Mittagszeit.

Am zweiten Oktober folgten wir schon früh zwei Meilen lang dem Flusstal abwärts und kamen in die uralte Stadt TortosaTortosa, Ort, aber wegen der Pest haben wir sie nicht betreten. Wir ritten im Galopp durch eine ausgedehnte, verlassene Ebene und kamen nach sechs Meilen zum Kastell von LaganaLa Jana und Burg, Ort. Am 3. Oktober gelangten wir über das schöne Kastell des heiligen Matthäus und nach sieben weiteren Meilen durch landwirtschaftliche Orte bis zur Befestigung KurealKureal, Burg.

Am vierten Oktober, nachdem wir die Steppenlandschaft hinter uns gelassen hatten, erreichten wir eine sehr schöne und fruchtbare Ebene, die überall bewässert wird. Nach sechs Meilen kamen wir über Villa RealVillarreal, Ort zu der Ortschaft MalfredaMalfreda, Ort, dies ist ein wunderschöner Ort, gelegen am Ufer des Meeres mit einem sehr großen und schönen Turm, der auf einem sehr hohen Berg steht.

Am fünften Oktober brachen wir früh auf und gelangten nach einer Meile westlich zum Kloster Vallis IhesuVall de Jesú, Kl. (Tal Jesu)17. Dieses Kloster liegt am westlichen Fuß eines ziemlich hohen Berges. Die gesamte Umgebung ist ziemlich unfruchtbar. Dort leben Franziskanerobservanten. Sie haben einen wunderbaren Garten, er wird durch Wasser, das sie mit einem Esel aus einem Brunnen schöpfen, bewässert. Der Kreuzgang ist klein, aber alles ist schön und wunderbar angeordnet. Als wir dort weilten, gab es nicht mehr als 10 oder 12 Personen. Es waren dort 4 Priester, zwei Diakone, zwei Subdiakone und zwei Konversen. Ein Konverse war Deutscher aus RavensburgRavensburg, Ort, Sohn einer Schwester von Theobald BuckliBückli, Diepold / Theobaldus Bucklus; er war ein junger und ehrfürchtiger Mann18. Das Kloster wurde von Deutschen gegründet auf Initiative des Jodocus KolerKohler, Jodocus, Faktor der Ravensburger Handelsgesellschaft; er war damals der Vorsteher der Großen Handelsgesellschaft aus Ravensburg, einer Stadt in SchwabenSchwaben, L.19. Sie haben ein hohes Chorgestühl mit 16 schönen Sitzen, die der erwähnte Jodocus aus FlandernFlandern, L. herbeibringen ließ20. Für den Betrachter ist es ein altehrwürdiger Ort; (die Gebäude) sind klein, aber ganz aus Stein vorzüglich mit Gewölben und anderem erbaut. Wir gewannen dort einen hervorragenden Eindruck. Der Pater an der Pforte aß – wie mir die deutschen Kaufleute Heinrich SporerSporer, Heinrich, Kaufmann, Vertreter der Ankenreuter- Gesellschaft in Valencia und Konrad HumpisHumpis, Konrad († 16. Jh.), Kaufmann, Vorsteher der Ravensburger Handelsgesellschaft21, die vertrauenswürdig sind, versicherten – in der vergangenen Fastenzeit während der ganzen Woche nur freitags für die gesamte Woche, er führt ein zölibatäres und asketisches Leben. Ich sah ihn nicht, weil ich dieses Geheimnis noch nicht kannte, in ValenciaValencia, Ort sagte man mir jedoch, dass er ein sehr religiöser Mann sei.

Der Reisebericht des Hieronymus Münzer

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