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2.Historische Kontextualisierungen

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Es liegt in der Natur der Fragestellung, dass eine Literaturgeschichte des Alten Testaments dessen Texte und Schriften auf dem Hintergrund der Geschichte Israels zu bedenken hat. Entsprechend werden die einzelnen Abschnitte zu den Epochen alttestamentlicher Literatur mit kurzen Überblicken zu den jeweiligen historischen Hintergründen eingeleitet. Dadurch sollen einige elementare Rahmenbedingungen der damaligen Erfahrungslagen aufgezeigt werden – mehr können die knappen Ausführungen nicht leisten. Dass sie einen gewissen Akzent auf die politische Geschichte legen, ohne aber sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte ausblenden zu wollen, hängt damit zusammen, dass zentrale theologische Positionen in der alttestamentlichen Literatur als „politische Theologien“ formuliert sind (so etwa die Jakobüberlieferung, das Deuteronomium, die Priesterschrift oder die prophetische Literatur; vgl. Oswald 2009, Brett 2019), die namentlich seit der Assyrerzeit in einem intimen Beobachtungsverhältnis zum damaligen Weltgeschehen standen, das Israel und Juda eben oft grundlegend bestimmte.

Das methodische Problem, dass die Rekonstruktion der Geschichte Israels selbst zumindest teilweise auf der kritischen Analyse der entsprechenden alttestamentlichen Schriften beruht und so eine gewisse argumentative Zirkularität bezüglich der Interaktion von Historie und Literatur einer bestimmten Epoche vorzuliegen scheint, bleibt zu bedenken, ist aber auch nicht zu überschätzen. Namentlich für den historischen Überschneidungsbereich von Geschichte Israels und Literaturgeschichte des Alten Testaments, deren wesentlicher Einsatz nicht vor dem 8. Jahrhundert v. Chr. liegt, ist mittlerweile die Rekonstruktion der Geschichte Israels auch durch nichtbiblische Quellen und die Archäologie vergleichsweise gut abgestützt, so dass sie in vielerlei Hinsicht autark begründbar ist.

Literaturgeschichte des Alten Testaments

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