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2.3.2.1 Verbstellung im Deutschen: Crazy-House-Test

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Das Deutsche zeichnet sich im Vergleich zu den romanischen Sprachen durch eine größere Vielfalt der Wortstellung, im Besonderen der Stellung des finitenfinit Verbs aus.

Das Deutsche ist eine V2-Sprache. Das finitefinit Verb erscheint im HauptsatzHauptsatz nach der ersten KonstituenteKonstituente. Im Nebensatz steht das finitefinit Verb satzfinal.

Ziel des spielerischen Tests zur deutschen Wortstellung war es, den Kindern einen Satz zu entlocken, der ein finitesfinit Verb in V2-PositionV2-Position enthält. In der Literatur zu einsprachig deutschen Kindern wird immer wieder beobachtet, dass sich der Erwerb des Deutschen durch eine frühe Phase auszeichnet, in der Kinder das finitefinit Verb in HauptsätzenHauptsatz satzfinal positionieren, so wie es im Zielsystem in Nebensätzen grammatisch wäre. Die Beispiele in (29) kommen von einem Kind, das monolingual deutsch in Deutschland aufwächst und in vierzehntägigem Abstand beobachtet wurde.

29. a. Geschenke bringt (2;2,25)
b. Da oben hört (2;2,25) (=gehört)
c. Hemd ankriegt (2;2,25)
d. Beule hat (2;3,21)
e. Wasser nass is (2;4,4)
f. Weinemann ru[d]e hat (=Rute) (2;4,4)
g. Eisnbahn aus is (2;4,18) (=Eisenbahn)
h. De wohl rauf will (2;6)
i. Esel reiten kann (2;4,18)

Der ElizitationstestElizitationstest zu der Position finiterfinit Verben besteht aus einem Spiel, bei dem die mehrsprachigen Kinder ein Haus mit fünf Fenstern vorgelegt bekommen (vgl. Abbildung 2.8). Hinter jedem Fenster versteckt sich ein Tier, das eine untypische Handlung vollzieht. Die teilnehmenden Kinder sollten ein Subjekt, ein Verb und ein Objekt äußern.

Abb. 2.8:

Crazy-House-Test: Verbstellung im Deutschen

In Abbildung (2.8) befindet sich zusätzlich ein Maulwurf. Maulwürfe sind bekannt dafür, kleine Augen zu haben und schlecht sehen zu können. Das teilnehmende Kind sollte dem Maulwurf dabei helfen, die verrückten Sachen zu beschreiben, die die Tierbande im Haus macht. Dabei öffnet das Kind jedes Fenster einzeln in einer von ihm selbst bestimmten Reihenfolge (was gleichzeitig den positiven Effekt hat, dass die Items in zufälliger Reihenfolge bearbeitet werden) und erzählt dem Maulwurf, was zu sehen war. Der Erwachsene hat hierfür den folgenden Satz gebraucht:

30. Kannst du dem Maulwurf sagen, was im Haus passiert?
31. a. Der Affe backt einen Schuh
b. Die Maus isst einen Blumenstrauß
c. Der Bär küsst einen Ball
d. Der Hund putzt das Auto (mit einer riesigen Zahnbürste)

Die Ergebnisse des Grammatiktests werden in Kapitel 6 vorgestellt.

Wie monolingual deutsche Kinder dafür bekannt sind, das finitefinit Verb anfänglich in die satzfinale Position zu stellen, so platzieren monolingual französische und spanische Kinder während früher Erwerbsphasen das Subjekt postverbal. Auf die Testung zu diesem grammatischen Bereich werden wir im Folgenden eingehen.

Frühkindlicher Trilinguismus

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