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9. Galerius, 292—311.

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Der andere Maximian, Galerius, den sich Diokletian zum Eidam erkoren hatte, übertraf an Schlechtigkeit nicht bloß diese beiden, die unser Zeitalter kennen gelernt hat, sondern die Bösen alle, die je gelebt haben. Es war in diesem Ungeheuer eine Barbarei, die ihm angeboren war, eine Wildheit, die dem römischen Blute fremd ist. Und kein Wunder; denn seine Mutter stammte vom jenseitigen Donauufer und hatte sich vor den Einfällen der Karpen über den Strom in das neue Dazien geflüchtet. Auch das Äußere des Galerius paßte zu den Sitten: eine hochgewachsene Gestalt, eine ungeheure Fleischfülle, die zu erschreckendem Umfang angeschwollen und aufgebläht war. Kurz, in Worten, Gebärden und Aussehen war er allen Gegenstand des Schreckens und Grauens. Auch sein Schwiegervater Diokletian fürchtete ihn über die Maßen, und dieser Furcht lag folgendes zugrunde: Der Perserkönig Narses, den die häuslichen Beispiele seines Großvaters Sapor14 nicht ruhen ließen, trachtete mit großer Heeresmacht nach dem Besitze des Orients15. Diokletian, den jede Kriegsunruhe furchtsam und verzagt machte, und der zugleich das Schicksal Valerians fürchtete, wagte nicht, ihm entgegen zu ziehen, sondern schickte den Galerius über Armenien wider den Feind. Er selbst machte im Orient16 halt und wartete auf den Ausgang der Dinge. Die Perser haben die Gepflogenheit, mit all den Ihrigen ins Feld zu ziehen. Galerius legte sich in Hinterhalt, und es gelang ihm, die Barbaren, die dicht zusammengedrängt und durch den Troß gehindert waren, ohne große Schwierigkeit zu bewältigen. König Narses ergriff die Flucht. Galerius kehrte siegreich mit ungeheurer Beute zurück und brachte für sich den Stolz nach Hause und für Diokletian die Furcht. Denn von jenem Siege an erhob er sich zu solchem Dünkel, daß er bereits den Namen Cäsar verschmähte. Wenn er diese Bezeichnung in einem an ihn gerichteten Schreiben hörte, so schrie er mit grimmiger Miene und schrecklicher Stimme auf: Wie lange noch Cäsar? Von dieser Zeit an begann er sich aufs übermütigste zu benehmen. Wie ein zweiter Romulus wollte er als Sohn des Mars angesehen und benannt werden, und er wollte lieber seine Mutter Romula wegen Untreue in Verruf bringen, um nur selbst als Abkömmling der Götter zu erscheinen. Indes will ich einstweilen nicht von seinen Taten reden, um nicht die zeitliche Reihenfolge zu verwirren. Denn erst später, nachdem er den Namen Imperator erhalten und den Schwiegervater verdrängt hatte, begann er sich als Wüterich zu zeigen und über alle Schranken hinwegzusetzen. Obschon nun Diokles — so hieß er nämlich vor seiner Erhebung — durch solche Maßnahmen und solche Mitregenten den Staat zugrunde richtete, und obwohl er für seine Verbrechen jede Art von Strafe verdiente, so herrschte er doch so lange im höchsten Glücke, als er seine Hände nicht mit dem Blute der Gerechten befleckte. Die Ursache, die ihn zur Verfolgung trieb, will ich nun darlegen.

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